Arzneimittel und Therapie

Erektionsstörungen: Vardenafil wirkt unabhängig von Schweregrad, Ursache und L

Der neue, selektive Phosphodiesterase-5(PDE-5)-Inhibitor Vardenafil bewirkt bei bis zu 80 Prozent der Patienten eine Verbesserung der Erektion. Darüber hinaus erhöht die orale Therapie auch die Fähigkeit, den Geschlechtsverkehr mit einer Ejakulation abzuschließen. Das sind die Ergebnisse der ersten großen Patientenstudie, die nach einer Information der Bayer AG jetzt auf dem XVI. Kongress der European Association of Urology (EAU) in Genf vorgestellt wurde.

Bei dieser umfassenden Untersuchung lag der Anteil der Fälle mit erfolgreichem Vollzug des Geschlechtsverkehrs (definiert als versuchter Koitus mit Penetration und abschließender Ejakulation) bei den Patienten, die 20 mg Vardenafil nahmen, am Ende der dreimonatigen Studiendauer bei 75 Prozent. Dies bedeutete eine Verbesserung, da vor der Vardenafil-Behandlung die Erfolgsrate bei 24 Prozent lag. Dagegen stand ein positives Ergebnis von 39 Prozent bei Patienten, die mit Plazebo behandelt wurden.

"Die Fähigkeit, einen Geschlechtsverkehr mit abschließender Ejakulation zu vollziehen - was ich als Ausdruck 'realen Sexuallebens' bezeichnen würde -, ist für einen Mann mit Erektionsproblemen weitaus wichtiger als reine Erektionsstatistiken", erklärte Prof. Dr. Hartmut Porst, Mitglied der internationalen Vardenafil Study Group und Leitender Prüfer der Studie.

Neue Analysen

Auf der XVI. Jahrestagung der EAU wurden erstmals drei neue, gesonderte Teilanalysen dieses Datenmaterials vorgelegt [1]. Daraus geht hervor, dass Vardenafil die Erektionsfunktion unabhängig davon verbesserte, ob ein organisches, psychogenes oder eine Mischform des Problems vorlag, welcher Altersgruppe der Patient angehörte und ob ein leichtes, mittelschweres oder schweres Krankheitsbild gegeben war.

Porst erklärte vor den Kongressteilnehmern: "Die Fähigkeit, einen Geschlechtsverkehr mit Ejakulation zu vollziehen, erfordert eine Behandlung, die die Erektionsfunktion ohne störende Nebenwirkungen während der Gesamtdauer des intimen Beisammenseins signifikant verbessert. Die Wirksamkeit von Vardenafil unabhängig vom Alter des Patienten und dem Schweregrad seiner Erektionsstörung ist für die verschiedenen Gruppen von Männern, die an dieser verbreiteten Dysfunktion leiden, eine gute Nachricht."

Die Studie zeigte außerdem, dass Vardenafil sicher und gut verträglich ist. Nur wenige Patienten berichteten über unerwünschte Ereignisse. Anzeichen kardiovaskulärer oder anderer schwerwiegender arzneimittelbedingter Probleme lagen nicht vor. Es konnte also überzeugend belegt werden, dass die klinischen Wirkungen von Vardenafil in dieser Studie seiner hohen PDE-5-Selektivität entsprechen, womit die Substanz bei einem breiten Patientenspektrum potenziell sehr gut zur Behandlung von Erektionsstörungen geeignet ist.

Daten von 580 Patienten

Bei den neuen Analysen wurden Daten aus einer Gruppe von 580 Patienten im Alter von 21 bis 70 Jahren untersucht, die stabile heterosexuelle Beziehungen unterhielten, aber seit durchschnittlich 2,8 Jahren Erektionsstörungen organischer, psychogener oder gemischter Genese erlebt hatten. Die Patienten wurden in vier Gruppen unterteilt, die bei Bedarf - jedoch nicht mehr als einmal täglich - entweder Vardenafil in einer Dosis von 5 mg, 10 mg oder 20 mg oder ein Plazebo erhielten. Die randomisiert einer Vardenafil-Behandlung zugeteilten Patienten berichteten über eine erfolgreiche Therapie.

Die Wirksamkeit wurde aus ihren Antworten auf die Fragen des internationalen Index der erektilen Funktion (IIEF) abgeleitet, insbesondere auf die entscheidenden Fragen zur Ermittlung der Penetrationsfähigkeit und der Beibehaltung der Erektion während des Geschlechtsverkehrs. An der Studie waren 39 Therapiezentren in Belgien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Polen, Südafrika und den USA beteiligt.

Vorklinische Daten

Vardenafil, das in vorklinischen Studien eine stärkere Wirkung als Sildenafil und eine größere Selektivität bei der Hemmung des erektionsfördernden Enzyms PDE-5 zeigte [2], wird zur Zeit in Phase-III-Studien geprüft. Eine Veröffentlichung der Ergebnisse wird noch für dieses Jahr erwartet. Mit ersten Zulassungen wird in der zweiten Jahreshälfte 2002 gerechnet.

Literatur: [1] Porst, H., Rosen, R.: Vardenafil, a new highly selective PDE5 inhibitor, improves erectile function irrespective of the baseline severity and etiology of ED or age of patient; Saenz, De Tejada, I., Bischoff, E.: Potentiation of the NO-mediated relaxation of human trabecular penile smooth muscle by the PDE5 inhibitor, vardenafil; Giuliano, F., Allard, J.: Comparative study of the facilitator proerectile effect of vardenafil and sildenafil in anesthesized rats. Posters presented at the XVIth Congress of the European Association of Urology in Geneva 2001. [2] Bischoff, E., Schneider, K.: A conscious rabbit model is able to demonstrate the efficacy of vardenafil and sildenafil on penile erection. Int. J. Impot Res. 12 (Suppl. 3): 65 (2000).

Der neue, selektive Phosphodiesterase-5(PDE-5)-Inhibitor Vardenafil bewirkt bei bis zu 80 Prozent der Patienten eine Verbesserung der Erektion. Darüber hinaus erhöht die orale Therapie auch die Fähigkeit, den Geschlechtsverkehr mit einer Ejakulation abzuschließen. Das sind die Ergebnisse einer ersten großen Patientenstudie, die jetzt vorgestellt wurde.

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