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Berlin: 4000. Kammerangehörige

Am 19. März 2001 war es endlich soweit. Präsident Norbert Bartetzko konnte mit Frau Jana Brandtner die 4000. Kammerangehörige der Apothekerkammer Berlin begrüßen. Die Zahl der Kammerangehörigen war bereits im vergangenen Jahr um 53 auf 3990 gestiegen.

Bei dieser Entwicklung ist zu berücksichtigen, dass die Kammer aufgrund des Umzugs des BfArM von Berlin nach Bonn einen Verlust von über 100 Apothekerinnen und Apothekern zu verzeichnen hatte. "Der dennoch erreichte deutliche Zuwachs ist Beleg für die Attraktivität des Standortes Berlin. Die Berufschancen für Apothekerinnen und Apotheker in Berlin sind gut", erklärte Kammerpräsident Bartetzko.

Das ist das Ergebnis der aktuellen Apothekenumfrage 2001 der Apothekerkammer Berlin. 20% der teilnehmenden Apotheken wollen zusätzliches pharmazeutisches Personal (Vorjahr 17%) einstellen. Nur 4% (Vorjahr 14%) wollen pharmazeutisches Personal abbauen. Der Trend zur Umwandlung von Voll- in Teilzeitarbeitsplätze hält mit 13% an, hat sich aber gegenüber dem Vorjahr (18%) verringert. Umgekehrt wollen nur 4% (Vorjahr 6%) Teil- in Vollzeitstellen umwandeln. Aufgrund der räumlichen Verdichtung in Berlin findet das Apothekenpersonal wohnortnah qualifizierte Arbeitsplätze. Kurze Wege machen die Teilzeitbeschäftigung besonders attraktiv.

In den 874 öffentlichen Berliner Apotheken arbeiten 2406 Apothekerinnen und Apotheker. Damit sind 60% aller Kammerangehörigen in öffentlichen Apotheken tätig. D.h., im Durchschnitt sind in jeder öffentlichen Apotheke 2,75 Apotheker/innen tätig.

Studium an der HU

Zu ihnen gehört nun auch Jana Brandtner. Die jungapprobierte gebürtige Berlinerin interessierte sich schon vor dem Abitur für das Apothekenwesen und informierte sich ausführlich über die pharmazeutischen Tätigkeiten in der Apotheke am Springpfuhl in Berlin-Marzahn. Der Apothekenleiter Hartmut Canzler, Fachapotheker für Offizinpharmazie, erkannte das Talent der jungen Frau und motivierte sie nachhaltig für das Pharmaziestudium. Frau Brandtner nahm ihr Studium am traditionsreichen Institut für Pharmazie der Humboldt-Universität in Berlin-Weißensee auf.

"Als wir anfingen, waren wir 40 Kommilitonen. Bei den letzten Prüfungen waren wir noch zu zwölft. Im Laufe der Zeit sind wir eine Familie geworden. Neben diesen positiven Seiten, mussten aber auch Schwierigkeiten gemeistert werden. Viele Dozenten und Assistenten haben das Institut verlassen, als die Schließungsabsichten bekannt wurden, sodass es kaum noch genug Betreuer für die Praktika gab," sagte Jana Brandtner.

Die Feier zum 50-jährigen Bestehen des Instituts für Pharmazie der HU in Berlin-Weißensee im vergangenen Sommer erfüllte viele "Ehemalige" auch mit Wehmut, da die Schließung 2002 bevorsteht. Frau Brandtner konnte das Studium noch unter regulären Verhältnissen absolvieren, für die jetzigen Studenten herrschen erschwerte Bedingungen. Der erst 1994 eingeweihte Laborneubau wurde bereits anderweitig vermietet.

Nach 12 Semestern hielt Jana Brandtner freudestrahlend am 15. Februar 2001 die Approbationsurkunde in ihren Händen. Noch am selben Tag begann sie in der Apotheke am Strausberger Platz, in der sie auch ihr Praktikum absolviert hatte, eine Vollzeittätigkeit.

Apothekenleiterin Christine Gunkel, Fachapothekerin für Offizinpharmazie, schätzt die aufgeschlossene junge Kollegin sehr. Frau Jana Brandtner ist zur Zeit auf der Suche nach einem geeigneten Thema für ihre Promotion, wobei ihr Interessenschwerpunkt in den Bereichen Zytostatika und parenterale Ernährung liegt. Eine Weiterbildung zur Fachapothekerin für Offizinpharmazie zieht sie ebenfalls in Betracht.

Kammerpräsident Norbert Bartetzko ermunterte die junge Kollegin, sich neben der fachlichen Weiterentwicklung auch aktiv für die Selbstverwaltung des Berufsstandes einzusetzen. "Die Gestaltungsmöglichkeiten in den Gremien der Apothekerkammer sind vielfältig und machen im Kreise von Kolleginnen und Kollegen Spaß.

Ehrenamtliches Engagement ist gefragt. Für die Arbeit in den Ausschüssen, z.B. dem PKA-Prüfungsausschuss, suchen wir noch junge engagierte aufgeschlossene Approbierte," sagte Norbert Bartetzko. Im Namen der Geschäftsstelle der Apothekerkammer Berlin gratulieren wir Frau Brandtner nochmals und wünschen ihr viel Erfolg in ihrem Beruf. Wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen im Ehrenamt.

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