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Öffentlichkeitsarbeit: Apotheker starten Aufklärungsaktion zum Thema Schmerz

ESCHBORN (abda). Mit einer bundesweiten Aufklärungsaktion wollen Deutschlands Apotheken ab Montag, 26. März, Informationen zum Thema "Chronischer Schmerz" geben. Wie die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der ABDA mitteilt, ist die Aktion eine Gemeinschaftsinitiative der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, der Deutschen Schmerzhilfe, der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes und der Fa. Janssen-Cilag.

Jeden Tag kommen zahlreiche Menschen in die Apotheken, um verschreibungsfreie Schmerzmittel zu kaufen. In vielen Fällen handelt es sich dabei um Patienten mit harmlosen Kopf- oder akuten Zahnschmerzen. Dann sind freiverkäufliche Schmerzmittel oft ausreichend wirksam. Doch rund 7,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter chronischen Schmerzen. Von chronischen Schmerzen spricht man bei Patienten, bei denen der Schmerz seine Leit- und Warnfunktion verloren und selbständigen Krankheitswert erlangt hat. Kennzeichnend für diese Patienten sind auch Behandlungsversuche über lange Zeit, die nicht erfolgreich waren. In diesen Fällen ist eine qualifizierte Schmerztherapie angezeigt. Chronische Schmerzpatienten benötigen - je nach Schmerzursache - neben der medikamentösen Therapie begleitende Therapiemaßnahmen wie Krankengymnastik, Entspannungsübungen oder psychotherapeutische Begleitung.

"Wir Apotheker wollen speziell mit dieser Aktionswoche über die Grenzen und Möglichkeiten der Selbstmedikation bei Schmerzen informieren und Tipps für mögliche Ursachen für die verschiedensten Schmerzarten geben", so der Präsident der Bundesapothekerkammer, Johannes Metzger. Dazu halten die 23 000 Apotheken kostenlose Kundenbroschüren bereit, mit der sich Interessierte einen ersten Überblick über das Thema verschaffen können, so heißt es in der Pressemitteilung der ABDA. Ein 5-Fragen-Test, der Bestandteil der Broschüre ist, gibt darüber hinaus Aufschluss, ob ein Beratungsgespräch in der Apotheke angebracht wäre. Weiterhin können die Apotheken anhand eines Schmerzschiebers gemeinsam mit dem Patienten feststellen, wie stark dieser seine Schmerzen empfindet.

Die Skala ist insbesondere im Verlauf einer Behandlung sinnvoll, um einschätzen zu können, wie erfolgreich die Therapie ist. "Oft kaufen die Patienten freiverkäufliche Schmerzmittel in unterschiedlichen Apotheken, so dass der einzelne Apotheker keinen Anlass hat, den Patienten auf den hohen Verbrauch anzusprechen. Mit dieser bundesweiten Aktion wollen wir darüber informieren, dass Schmerzen therapierbar sind. Patienten, die schon länger darunter leiden, werden wir empfehlen, einen Arzt aufzusuchen, sagte Metzger.

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