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Immer mehr Apotheker in der "Börse"

(bphd/cae). Es tut sich einiges bei den Apotheken. Lauter denn je wird über deren Vor- und Nachteile nachgedacht, über Arzneiversand und Kettenapotheken in Politik und Wirtschaft diskutiert. Darüber, was sich alles ändern wird, was weiter verboten bleibt und was vielleicht schon bald Realität werden kann, wird vielerorts spekuliert. Kommt vielleicht der Tag, an dem sich die Aktien einer großen Apothekenkette im DAX wiederfinden?

Warum an die Börse? Lieber in die Börse!

Nicht irgendwann vielleicht Apo-Aktien zu zeichnen, sondern sich heute ganz sicher in eine Börse einzuschreiben, ermöglicht den deutschen Apothekern der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD). Der bietet auf seiner Homepage eine kostenlose Informationsplattform für das Praktische Jahr an: www.bphd.de/pj-boerse.de

Hier geht es allerdings mal nicht um kurzfristige Spekulationen mit Dot-Com-Seifenblasen, sondern um dauerhafte Investitionen in die Zukunft des Berufsstandes. Die teilnehmenden Pharmazeuten aus Offizin, Industrie, Krankenhaus, Universität und sonstigen Bereichen veröffentlichen in der Online-PJ-Börse Ausbildungsplatzangebote für Pharmaziepraktikanten, die so unter vielfältigen Alternativen wählen können.

Gast-Apotheken gesucht

Wer sich nicht ausschließlich für einen Praktikanten, sondern vielleicht auch dafür interessiert, einen ausländischen Pharmaziestudenten z. B. für vier Wochen in seiner Apotheke aufzunehmen, der ist herzlich eingeladen, über ausland@bphd.de das Auslandsreferat des BPhD anzuschreiben. Dort sucht man immer Apotheken, die am Student-Exchange-Programm teilnehmen wollen. Umgekehrt vermittelt das Auslandsreferat des BPhD natürlich auch deutschen Studenten Famulaturplätze im Ausland.

Sie wächst und wächst ...

Nachdem sie inzwischen bekannter geworden ist, kommt die Online-PJ-Börse nun immer besser in Fahrt. Durch die sehr erfolgreiche Werbung auf der Expopharm im letzten Herbst kamen noch am Messestand des BPhD über vierzig Angebote dazu. Und da erst kürzlich auch wieder die Pharmazeutische Industrie angeschrieben wurde, wird es bald sicherlich mehr als die derzeit ca. 120 Einträge geben.

Gleichzeitig steigt auch das Interesse der Studenten, sich einen interessanten Ausbildungsplatz im Internet zu suchen. Um nicht irgendwann den nichts verschonenden Spar- und Rationalisierungsmaßnahmen zum Opfer zu fallen, wird es unbestreitbar der beste Schutz für die eigene Erwerbsfähigkeit sein, sich früh so viel Wissen und Fähigkeiten anzueignen, dass die eigene "Abschaffung" unsinnig erscheinen muss.

Bewerbungsgespräch

Durch das naturwissenschaftlich geprägte Pharmaziestudium werden nur die Grundlagen für den Apothekerberuf vermittelt, die eigentliche Tätigkeit kann erst im Praktischen Jahr erlernt werden. Da leider nicht überall gleich (gut) ausgebildet wird, ist es für die Praktikanten wichtig, eine gute Stelle zu finden. Bei Bewerbungsgesprächen sollte der Apotheker deshalb seine konkreten Vorstellungen vom Kompromiss zwischen Ausbildung und Beschäftigung offen darlegen, um Missverständnissen vorzubeugen.

Neben den Ausbildungsinhalten kann beim Bewerbungsgespräch aber auch anderes zur Sprache kommen: Die Lebenshaltungskosten variieren innerhalb Deutschlands teilweise erheblich, während die Ausbildungsvergütung laut Gehaltstarifvertrag überall gleich (niedrig) ausfällt. Für eine 38,5-stündige Beschäftigung bekommt ein Praktikant im ersten Halbjahr inzwischen ca. 100 DM weniger, als die staatliche Höchstförderung für Studenten beträgt. Es erscheint daher in vielen Fällen angebracht, die Konditionen individuell auszuhandeln.

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