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Selbstmedikation steigt, rezeptfreier Markt verliert

Bonn (im). Die Verordnung rezeptfreier Arzneimittel geht weiter deutlich zurück. Im vergangenen Jahr sank deren Verschreibung um neun Prozent auf 5,84 Milliarden Mark gegenüber 1999. Im Gegensatz dazu wuchs die Selbstmedikation nach Zahlen des Instituts für Medizinische Statistik (IMS) um fünf Prozent auf 8,18 Milliarden Mark (Endverbraucherpreise).

Der Selbstkauf von Arzneimitteln verzeichnete ein Absatzplus von drei Prozent bei den abgegebenen Packungen auf 686 Millionen. Dagegen gab es einen Rückgang bei den verordneten rezeptfreien Präparaten um acht Prozent bei den Packungseinheiten auf 280 Millionen Packungen. Insgesamt habe somit der Markt rezeptfreier Arzneimittel um ein Prozent auf 14,2 Milliarden Mark abgenommen, insgesamt 966 Millionen Packungseinheiten wurden abgesetzt.

Nach Mitteilung des Bundesfachverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) hat der rezeptfreie Markt 2000 sein Volumen gegenüber dem Vorjahr nur deshalb annähernd gehalten, weil der Rückgang ärztlicher Verordnungen in diesem Bereich durch das Wachstum bei der Selbstmedikation aufgefangen wurde.

Auch im vergangenen Jahr habe sich der Trend vom Verordnungsmarkt zum Selbstmedikationsmarkt fortgesetzt. Nach Angaben des BAH hat der Selbstkauf von Arzneimitteln inzwischen einen Anteil von fast 60 Prozent am Gesamtumsatz und 71 Prozent bei den Packungseinheiten des rezeptfreien Marktes. Der Verband wertete dies als Beleg dafür, dass bei den Patienten in großem Maß die Bereitschaft zur Übernahme gesundheitlicher Eigenverantwortung im Arzneisektor bestehe.

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