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Es hat wahrlich einiges an Anstrengung gekostet, aber es hat sich gelohnt - da sind wir sicher. Das gilt für das Programm der Interpharm, die an diesem Freitag startet - ein dreitägiges Fortbildungsfest in Hamburg, das Horizonte öffnen möchte. Und es gilt ebenso für apotheken.de, das unabhängige Internet-Gesundheitsportal für die Kunden und Patienten der Apotheke, das am Samstag während der Interpharm seine Tore aufmacht. Interpharm und der Start von apotheken.de - beides sind Ereignisse mit Signalwirkung.

Die Interpharm und ihre Besucher signalisieren der Öffentlichkeit und der Politik: die Apothekerinnen und Apotheker kümmern sich um das, was die Menschen "draußen im Lande" aktuell und nachhaltig bewegt. Sie informieren sich und diskutieren - z.B. über die "Rückkehr der Seuchen", über BSE und seine Folgen für Ernährung und Arzneimittel, über das Burn-out-Syndrom und über Allergien als neue Geißeln unserer Zeit, über die Rheumatherapie im Umbruch und über Fakten, Hoffnungen und Befürchtungen im Zusammenhang mit der Gentechnik.

Diese und andere Vortragsthemen zeigen: Apotheken und ihre Teams sind am Ball; und sie sind wild entschlossen, am Ball zu bleiben. Die Seminare und Foren deuten in die gleiche Richtung: da geht es um Fallstudien zur Pharmakotherapie und um die kritische Interpretation von Studien, um die Arzneimitteltherapie bei Kindern und um die nicht mehr nur arzneimittel-, sondern zusätzlich patientenorientierte klinische Pharmazie.

Was wir von all dem im pharmazeutischen Berufsalltag einbringen und umsetzen können, hängt auch von den politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen ab, in denen wir uns bewegen. Deshalb greifen wir bei der Interpharm auch politische und rechtliche Themen auf. Besonderes aufhorchen lässt: die neue Gesundheitsministerin Ulla Schmidt kommt, spricht und stellt sich der Diskussion. Dass auch die Diskussion über die Nutzung des Internets - mit oder ohne Versandhandel? - in Hamburg nicht ausgespart wird, versteht sich von selbst.

Neben der Fortbildungsbereitschaft das zweite Signal von Hamburg: der Start von apotheken.de, dem Internetportal, das aus einer Initiative des Vereins "Apotheker im Internet e.V.", des Deutschen Apotheker Verlages und des Wort und Bild Verlages hervor gegangen ist und in den letzten Monaten entwickelt wurde. Und wir sind trotz äußerst knapper Zeitvorgaben termingerecht fertig geworden - welch Wunder in einer Branche, in der sonst so selten gehalten wird, was vorher vollmundig versprochen wurde. Wir haben offensichtlich sehr seriöse und kompetente Partner für die technische Entwicklung gewinnen können.

Für apotheken.de haben sich der führende pharmazeutische Fachverlag und der führende Verlag bei den Apotheken-Kundenzeitschriften zusammengetan. Das bürgt für eine Qualität, die Sie kennen. Und es wird dafür sorgen, dass apotheken.de nach der Ausbauphase, die jetzt beginnt, in der Bevölkerung sehr bekannt sein wird. Die ABDA - von uns eingeladen, an prominenter Stelle vom Start an mitzumachen - will lieber ein eigenes Portal entwickeln.

Ein solches Portal - Entwicklung und Betrieb - kostet neben Grips auch Geld. Es zum Nulltarif anzubieten hieße daher, die notwendigen Mittel den Apotheken an einer Stelle zu entziehen, wo sie dies nicht merken und nachvollziehen können. Ich finde das nicht gut - und wir alle sollten daher auch genau hinsehen, wenn Großhandlungen mit eigenen B2C-Portalen direkt auf die Verbraucher, die Patienten losgehen. Von apotheken.de und seinen Kooperationspartnern wird dieser Weg abgelehnt. Denn niemand weiß, doch mancher ahnt, was daraus einmal werden könnte!

Klaus G. Brauer

Pro Apotheke: Interpharm und apotheken.de

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