Arzneimittel und Therapie

Endoskopie-Studie: Alendronat und Risedronat sind vergleichbar gut verträglic

Selbst in der höchsten zugelassenen Dosis zeigt das Bisphosphonat Alendronat eine gute gastroduodenale Verträglichkeit. Eine Gabe von Acetylsalicylsäure wird demgegenüber signifikant schlechter vertragen. Dies wurde kürzlich durch endoskopische Untersuchungen in einer direkten Vergleichsstudie von Alendronat und Risedronat bestätigt.

An der randomisierten, doppelblinden und plazebokontrollierten Multicenterstudie, die im American Journal of Gastroenterology publiziert wurde, nahmen 235 Männer und Frauen mit unauffälligem gastroduodenalem Befund teil. Die Patienten wurden in vier Gruppen randomisiert und 28 Tage lang entweder mit Alendronat (40 mg/Tag) oder mit Risedronat (30 mg/Tag) behandelt, oder sie erhielten Plazebo bzw. Plazebo kombiniert mit Acetylsalicylsäure über mindestens sieben Tage. Um eventuelle gastroduodenale oder ösophageale Veränderungen im Zusammenhang mit der Behandlung festzustellen, wurden die Patienten vor und nach Abschluss der Studie endoskopisch untersucht und die Ergebnisse nach einer evaluierten Skala bewertet.

Gut verträgliche Behandlung

Die Behandlung mit beiden Bisphosphonaten wurde von den Patienten gut vertragen. Wie die endoskopischen Untersuchungen dokumentieren, unterscheiden sich beide Bisphosphonate nicht in der gastroduodenalen Verträglichkeit. Sowohl Alendronat als auch Risedronat besitzen ein geringes Potenzial, gastroduodenale Irritationen auszulösen. So waren gastroduodenale Erosionen unter Alendronat und Risedronat vergleichbar selten (kein signifikanter Unterschied) und nur geringfügig häufiger als unter Plazebo. Dagegen traten Erosionen unter Acetylsalicylsäure hochsignifikant öfter auf (p < 0,001).

Ausgeprägtere Schleimhautveränderungen oder gastrische Ulzera wurden lediglich bei 3% der mit Alendronat oder Risedronat behandelten Patienten, doch bei 60% der mit Acetylsalicylsäure behandelten Patienten gefunden (vs. 0% Plazebo). Ebenso waren Veränderungen an der Ösophagus-Schleimhaut in allen vier Behandlungsgruppen insgesamt selten und ohne signifikanten Unterschied. Mit 3% waren ösophageale Erosionen bei Patienten unter Alendronat allerdings nur halb so häufig wie unter Risedronat (7%; Acetylsalicylsäure 10%, Plazebo 8%), und auch der mittlere ösophageale Erosionsscore als Maß für die Schwere der Erosionen war mit 0,06 vs. 0,11 unter Alendronat geringer als unter Risedronat (0,25 Plazebo, 0,22 Acetylsalicylsäure). Dabei korrelierten die Symptome der Patienten nicht mit den endoskopischen Befunden. So verspürten 22% der Plazebo-Patienten gastrointestinale Beschwerden, während dies lediglich bei 12% der mit Alendronat und 15% der mit Risedronat behandelten Patienten der Fall war (vs. 35% Acetylsalicylsäure).

Die Daten zeigen, dass das Risiko gastroduodenaler Irritationen bei den untersuchten Bisphosphonaten selbst unter hohen Dosierungen sehr gering ist. Hohe Dosierungen wie in dieser Studie werden in der Behandlung des Morbus Paget eingesetzt, während in der Osteoporosetherapie geringere Dosen verwendet werden.

Literatur: Lanza, F., et al.: An endoscopic comparison of the effects of alendronate and risedronate on upper gastrointestinal mucosae. Am. J. Gastroent. 95, 3112-3117 (2000).

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