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Impfstoff hat positiven Effekt bei Alzheimer-Demenz

Wissenschaftler der University of Toronto haben im Rahmen einer Studie festgestellt, dass ein Impfstoff aus Amyloid-ß-Peptid den für die Alzheimerkrankheit typischen Verfall geistiger und sozialer Fähigkeiten günstig beeinflussen kann.

Nach Ansicht vieler Wissenschaftler spielt die Bildung von so genannten Amyloidplaques im Gehirn (zerebrale Amyloidose) eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Alzheimer-Demenz.

Im Tierversuch konnte man bereits zeigen, dass die zerebrale Amyloidose durch Immunisierung mit einem Fragment des Amyloid-Vorläufer(Präcursor)proteins weitgehend ausgeschaltet werden kann und sich bereits bestehende Plaques zurückbilden. Beweise für eine gleichzeitige Verbesserung der Gehirnfunktionen wurden aber nicht gefunden. Erst die hier vorgestellten und in einer der letzten Ausgaben der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Studienergebnisse können als derartiger Nachweis gewertet werden. Die kanadischen Wissenschaftler züchteten transgene Mäuse mit Amyloidplaques und Demenz, wie sie bei Alzheimerpatienten auftritt. An ihnen konnten sie zeigen, dass die Immunisierung mit Amyloid-≠-Peptid sowohl die Plaque-Produktion als auch die Beeinträchtigung der Hirnfunktionen stoppt.

Die Wissenschaftler sind der Ansicht, dass ihre Studie das letzte Glied in der Beweiskette liefert, dass die Alzheimerkrankheit tatsächlich durch Amyloid-≠-Peptide verursacht wird. "Wenn sich die Ergebnisse unserer Laborstudien auch beim Menschen als richtig herausstellen, könnte der Impfstoff eine Schlüsselrolle bei der Ausmerzung der Demenz spielen", betont David Westaway, einer der Autoren. Die Forscher wollen den Impfstoff jetzt in klinischen Studien am Menschen erproben. Erste Tests sollen bereits in diesem Jahr durchgeführt werden. pte/ral

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