Ernährung aktuell

Sportlernahrung: BSE-Gefahr für Bodybuilder?

Tonnenweise werden jedes Jahr Eiweißpräparate an Hobbysportler verkauft. Bisher weitgehend unbekannt ist, dass viele der "Powerpulver" aus Schlachtabfällen hergestellt werden. Die davon ausgehende BSE-Gefahr kann heute noch niemand abschätzen.

Der Power-Drink an der Fitnessbar gehört für viele Bodybuilder und Hobbysportler zum selbstverständlichen Ritual nach dem schweißtreibenden Kraft- oder Aerobictraining. Rasanten Muskelzuwachs durch "reines, hochwertiges Eiweiß" versprechen die Hersteller der Pulvernahrung. Doch was in den Dosen wirklich enthalten ist, bleibt vielfach ein Geheimnis. Nur in Insiderkreisen war bisher bekannt, dass viele der als Nahrungsergänzungsmittel verkauften Eiweißpräparate zu einem großen Teil aus Schlachtabfällen hergestellt werden. Das tierische Eiweiß in Powerpulvern auf Proteinbasis kann aus Knochen, Sehnen und Blut von Rindern stammen und wird auf ganz ähnliche Weise gewonnen, wie das als BSE-Verbreiter in Verruf geratene Tiermehl.

Selbst wenn bei der Herstellung alle lebensmittelgesetzlichen Vorschriften eingehalten werden, ist die Gefahr nicht auszuschließen, dass der BSE-Erreger im Eiweißpulver überlebt und seinen Weg in den Power-Cocktail an der Fitnessbar findet.

"Die BSE-Gefahr durch solche Präparate ist keineswegs auszuschließen. Mich wundert ja, dass bisher noch niemand dieses Thema aufgegriffen hat", sagt Professor Hans Holdhaus, Direktor des Institutes für medizinische und sportwissenschaftliche Beratung in Niederösterreich.

Aktuelle Brisanz erhält das Problem durch die Nachricht aus Bayern: Die dort an BSE erkrankten Kühe, die niemals mit Tiermehl gefüttert worden seien, könnten den Erreger möglicherweise durch Milchersatzpulver erhalten haben, das ihnen als Kraftfutter verabreicht worden war. Pikantes Detail: Auch diese Kraftnahrung wurde aus Schlachtabfällen gewonnen. Die Übertragung des BSE-Erregers durch Proteinpulver aus Schlachtabfällen ist somit nicht auszuschließen.

Sicherheitshalber solle man daher nur solche Eiweißpräparate zu sich nehmen, deren Herkunft eindeutig geklärt ist, und die nur Soja oder Molke enthalten. Leider deklarieren nur die wenigsten Hersteller auf den Dosen, was drin ist. Denn solange sie das Pulver als Lebensmittel und nicht als Arzneimittel in den Handel bringen, sind sie dazu nicht verpflichtet. la

Tonnenweise werden jedes Jahr Eiweißpräparate an Hobbysportler verkauft. Bisher weitgehend unbekannt ist, dass viele der "Powerpulver" aus Schlachtabfällen hergestellt werden. Die davon ausgehende BSE-Gefahr kann heute noch niemand abschätzen.

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