Kommentar

Gesundheitspolitik: SPD erwägt prozentuales Zuzahlungssystem

Berlin (ks). Regina Schmidt-Zadel, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, erwägt angesichts der steigenden GKV-Arzneimittelausgaben auch Patienten künftig mehr in die Einsparbemühungen einzubeziehen. Dies könnte durch eine Änderung des Zuzahlungssystems geschehen.

"Das finanzielle Interesse der Patienten an einer qualitätsgesicherten und preisgünstigen Arzneimittelversorgung könnte insbesondere dadurch gesteigert werden, dass das jetzige Zuzahlungssystem fixer DM-Beträge durch ein prozentuales Zuzahlungssystem ersetzt wird, das mit Höchstbeträgen gekoppelt wird" heißt es in einer Rede Schmidt-Zadels, die vergangen Mittwoch bei der Jahresversammlung des Bundesfachverbandes der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) in Berlin auslag. Wegen einer Sondersitzung des Bundestages am selben Tages konnte die SPD-Gesundheitsexpertin nicht persönlich anwesend sein. Schmidt-Zadel wiederholte zudem die Bereitschaft ihrer Partei, Apothekern eine prinzipielle Aut-idem-Ermächtigung einzuräumen.

BPI begrüßt Vorschlag

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI), der sich schon mehrfach für eine prozentuale Zuzahlung ausgesprochen hat, begrüßt diesen Vorschlag ausdrücklich. BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Hans Sendler sieht hierin die "sinnvollste Art der Selbstbeteiligung". Eine obere Grenze für die Zuzahlung sei nötig, um auch teure Arzneimittel, insbesondere Innovationen, allen Patienten zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus könnte auf diese Weise die Ausgrenzung von Arzneimitteln, etwa durch die Positivliste, vermieden werden: "Jeder Patient kann alles bekommen - mit einem prozentualen Eigenanteil. Denn Ausgrenzung führt in Wahrheit zu 100 Prozent Zuzahlung ohne Härtefallregelung", so Sendler.

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