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Forschung: BSE, Scrapie und Creutzfeldt-Jakob-Krankheit

(bmg/im). In ihrer Kabinettssitzung am 23. Mai hat die Bundesregierung ein nationales Forschungskonzept zu Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathien (TSE) verabschiedet. Dabei geht es um die Erforschung von BSE, Scrapie bei Schafen und der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (nvCJK) beim Menschen. Das Konzept ist unter Federführung des Bundesforschungsministeriums in Zusammenarbeit mit dem Bundesgesundheits- und dem Verbraucherschutzministerium, den Ländern und der Deutschen Forschungsgemeinschaft entstanden. Dies geht aus einer Pressemeldung der Bundesministerien für Gesundheit (BMG), für Bildung und Forschung (BMBF) und für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) hervor.

Das Forschungskonzept bezieht laut Pressemeldung alle nationalen und europäischen Maßnahmen ein. Die Bundesregierung will in den kommenden Jahren bis zu 27 Millionen Mark pro Jahr für die Erforschung der Krankheiten einsetzen. "Trotz intensiver Forschungsanstrengungen wissen wir immer noch zu wenig über Ursachen, Übertragung und Interventionswege bei diesen Krankheitsbildern. Mit diesem Konzept gibt die Bundesregierung der TSE-Forschung einen deutlichen Impuls", erklärte Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung. Sie betonte, dass in Deutschland exzellente Forschergruppen, die international hoch angesehen seien, auf dem Gebiet arbeiteten. Die Mehrzahl der europäischen Forschungsverbünde liefen unter deutscher Beteiligung. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, Gudrun Schaich-Walch betonte, dass das Thema BSE mit seinen vielfältigen Folgen noch immer viele Unsicherheiten berge, denn die Übertragungswege und ihre Folgen für die Ausweitung der neuen Variante der Creutzfeld-Jakob-Krankheit seien noch nicht geklärt, "dabei ist die Sicherheit von Arzneimitteln ein hohes Gut. Nachdem wir im März diesen Jahres mit der Arzneimittel-TSE-Verordnung einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht haben, führt die koordinierte Forschung und Forschungsförderung weiter in die richtige Richtung." Das Forschungskonzept soll sich an folgenden Leitlinien orientieren: deutliche Intensivierung der Forschungsanstrengungen in Deutschland, verstärkte Koordinierung der nationalen TSE-Forschungsaktivitäten und ein verbesserter Informationstransfer zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit sowie die Vernetzung und Einbindung nationaler Maßnahmen in den europäischen Kontext. Die künftigen Forschungsprioritäten sollen dabei in den Bereichen Prävention, vorsorgender Verbraucherschutz und Epidemiologie, Diagnostik von TSE-Erkrankungen (u.a. empfindliche Tests, die auch am lebenden Menschen oder Tier einsetzbar sind), Erregercharakterisierung und Übertragungswege (Grundlagenforschung) und Therapie humaner TSEs liegen. In den letzten Wochen habe das BMBG Forschungsmaßnahmen zur Therapie humaner TSE-Erkrankungen, zur Diagnostik von TSE und zur Klinischen Forschung zur Creutzfeldt-Jakob-Krankheit initiiert. Darüber hinaus werde ein Netzwerk finanziert, mit dem die Kommunikation von Wissenschaftlern verstärkt, sowie der Austausch von Erkenntnissen und Gewebeproben verbessert werden soll. Insgesamt plant das BMBF laut Pressemeldung für die nächsten drei Jahre bis zu 20 Millionen Mark jährlich an Fördermitteln für die TSE-Forschung bereitzustellen.

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