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Universität Frankfurt: Absolventen "fit for the future"

Am 18. Februar 2000 fand im Biozentrum Niederursel die bereits 6. Akademische Abschlussfeier der Frankfurter Pharmazeuten statt. In feierlichem Rahmen empfingen die Absolventen des zweiten pharmazeutischen Staatsexamens sowie die Promovenden des Fachbereiches Biochemie, Pharmazie und Lebensmittelchemie ihre Examensurkunden durch die diesjährige Promotorin Frau Prof. Dr. Jennifer Dressman.

In seiner Ansprache machte er deutlich, dass die Frankfurter Pharmazieschule heute eine Sonderstellung in Deutschland einnimmt. Längst werde hier nicht mehr nur graue Theorie gelehrt. Getreu dem Motto "Die Frankfurter Pharmazie – wir tun was", habe sich in den letzten Jahren einiges verändert. Besonders aufgrund einzigartiger Aktivitäten, wie der Winterschule zur Vorbereitung auf das 1. Staatsexamen und der Sommerschule im 8. Semester, finde mittlerweile eine sehr gute Identifikation der Studenten mit der Hochschule statt.

"Wir tun was" Mit "Largo" von Händel, vorgetragen von zwei Studenten der Musikhochschule Frankfurt, fand die Feierstunde ihren Auftakt. Dekan Prof. Dr. Dieter Steinhilber begrüßte im Anschluss die anwesenden Absolventen, die sich in Begleitung ihrer Angehörigen und Freunde im großen Hörsaal des Biozentrums eingefunden hatten.

Galenus Club Ein solches Modell erfordere jedoch nicht nur ideelle, sondern auch finanzielle Unterstützung. Eine Förderung durch ehemalige Mittlerweile ist sie zur festen Institution geworden, die Akademische Abschlussfeier im Fachbereich Biochemie, Pharmazie und Lebensmittelchemie an der Universität Frankfurt, bietet sie doch einen würdigen Rahmen zum Ausklang des universitären Studiums, der seinesgleichen sucht. Absolventen, wie in den USA üblich, könnte ein gangbarer Weg sein, denn nur eine gute Schule bringt gute Absolventen hervor. Deshalb rief er alle Absolventen auf, auch nach ihrem Studium der Frankfurter Schule treu zu bleiben und dem im Jahre 1999 gegründeten Galenus Club beizutreten. Dieser hat sich die Unterstützung der Frankfurter Pharmazie in Forschung und Lehre zum Ziel gesetzt.

Günstige Perspektive für den Apothekerberuf Im Anschluss ergriff die Promotorin der Veranstaltung, Prof. Dr. Jennifer Dressman, das Wort. Auch sie betonte vor den zukünftigen Apothekern nochmals den besonderen Status der Frankfurter Pharmazieschule. In ihrer Rede hob sie die Stellung der Apotheker als Fachleute für Arzneimittel hervor. Ihre Qualifikation erschließe ihnen neben der "klassischen" Tätigkeit in der Offizin auch Aufgabenfelder in der Industrie und bei behördlichen Institutionen. Diese überaus günstige Perspektive für den Apothekerberuf könne nur gewahrt werden, wenn das an der Uni erworbene wissenschaftliche Grundgerüst stetig ausgebaut wird. Als Fundament habe man die mentale Ausstattung zu kritischem und selbständigem Erwerben von Informationen und zur Beurteilung von Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Arzneimitteln erlangt. Dieses Grundgerüst gelte es nun, in der täglichen Praxis durch persönliches Engagement auszubauen, d. h. seinen Wissensstand ständig aktuell zu halten. "Investieren Sie in Ihre Zukunft, halten Sie sich fit for the future", riet Dressman den Examenskandidaten, bevor diese ihre Urkunden erhielten.

Glaubwürdigkeit durch Fachkompetenz Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Christian R. Noe von der Universität Wien. Er war bis vor kurzem Leiter des Institutes für Pharmazeutische Chemie der Johann Wolfgang Goethe-Universität und hat die Frankfurter Pharmazie nachhaltig geprägt. Er hatte unter anderem maßgeblichen Anteil daran, dass die Akademische Feier als solche ins Leben gerufen wurde. Sowohl Prof. Dr. Steinhilber als auch Prof. Dr. Dressman würdigten seine Arbeit mit den besten Wünschen für seine weitere wissenschaftliche Zukunft in Wien. Prof. Dr. Noe führte das Auditorium in seinem Vortrag "Gedanken zur Pharmazeutischen Forschung" durch die Epochen der abendländischen Naturwissenschaften. Er machte deutlich, dass jede Naturwissenschaft im Laufe der Zeit ihre eigene Fachsprache entwickelte. Eine Sprache alleine mache einen jedoch noch lange nicht mächtig, das Labyrinth der Naturwissenschaften zu meistern. "Was soll also pharmazeutische Forschung sein?" fragte er am Ende seines Vortrages. Die Komplexität der Pharmaforschung im "biotech"-Zeitalter führt zu einem babylonischen Sprachengewirr, wenn Fachleute aus den unterschiedlichsten Disziplinen, vom Molekularbiologen über den Chemiker, den Mediziner bis hin zum Wirtschaftswissenschaftler, die mit Arzneimitteln irgendwie beschäftigt sind, miteinander kommunizieren möchten. Die kommunikative Aufgabe des Apothekers, der aufgrund der pharmazeutischen Universitätsausbildung alle für die Pharmaforschung benötigten Wissenschaftssprachen beherrscht, gewinne zunehmend an Bedeutung. Ziel müsse es also sein, die volle pharmazeutische Kompetenz zu fordern und auch zu erlangen. Ein breites Wissensspektrum und Interdisziplinarität legen den Grundstein für die Zukunft der Apothekerschaft. Zum Abschluss der Feier ließ Carolin Eichhorn im Namen der Absolventen das gesamte Pharmaziestudium in Frankfurt noch einmal Revue passieren. Die Akademische Feier endete mit einem Empfang im Foyer des Biozentrums.

Z Sandra Klein und Markus Rudolph, Frankfurt am Main

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