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Sozialversicherung: Kassen sollen auch weiterhin Sozialbeträge einziehen

DÜSSELDORF. Die Sozialversicherungsbeiträge sollen auch weiterhin von den Krankenkassen eingezogen werden. Dafür macht sich die Apothekerkammer Nordrhein stark.

Kammerpräsident Karl-Rudolf Mattenklotz kritisiert mit dieser Forderung Überlegungen im Berliner Bundesarbeitsministerium und Pläne der Sozialversicherungsträger: Danach sollen zukünftig die Rentenversicherungsträger Einzugsstelle für alle Sozialversicherungsbeiträge werden. "Wieder einmal werden mit diesen Plänen Milliarden verschoben und die Krankenkassen belastet. Dies bedeutet für die Krankenversicherten erneut höhere Beiträge", prophezeit Mattenklotz in einer Presseinformation der Kammer in Düsseldorf.

Hintergrund sei der desolate Zustand der Rentenversicherung. Einige Rentenversicherer, wie zum Beispiel Knappschaften, hätten immer weniger Versicherte und damit auch weniger Verwaltungsarbeiten. Der Daseinsanspruch gehe verloren, Arbeit müsse von der Politik beschafft werden. Dies könne durch die Umstellung des Inkasso-Systems geschehen. Die Folgen allerdings sind fatal: Den Krankenkassen fallen jährlich 2,9 Milliarden Mark Verwaltungskostenerstattung weg. Nach Angaben der Krankenversicherungsträger seien zudem 10 000 Arbeitsplätze bei den Krankenversicherungen in Gefahr. Mattenklotz: "Mit dieser Art von Verschiebebahnhof werden wieder einmal Symptome nicht kuriert, sondern nur verschleiert – und dies zu Lasten der Krankenversicherten."

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