Prisma

Die Chemie muss stimmen

DARP-32 heißt das körpereigene Protein, aus dem Gefühle entstehen. Es hat vor allem Einfluss auf unser sexuelles Verlangen, so die neuesten Erkenntnisse von Wissenschaftlern des Baylor College of Medicine in Waco, Texas.

Das "Gefühlsprotein" DARP-32 reguliert den Dopamin-Haushalt im Gehirn. Dopamin hat im Zentralnervensystem Transmitterfunktion, unter anderem an Synapsen des limbischen Systems. Dieses wiederum ist verantwortlich dafür, Erlebtes zu bewerten und emotionale Reaktionen auszulösen.

DARP-32 steuert maßgeblich dieIntensität sexueller Erregung, bestätigten Wissenschaftler von der New Yorker Rockefeller Universität. Im Zuge der "Lifestyle"-Arzneimittel hat natürlich auch die Pharmaindustrie großes Interesse an diesem Protein. Doch wird es noch etwa fünf bis acht Jahre dauern, bis die ersten DARP-Medikamente auf den Markt kommen. Zusammen mit Viagra könnte dann die Möglichkeit bestehen, körperliche und auch emotionale Defizite beim Geschlechtsverkehr mit Tabletten auszugleichen.

Da Schokolade bekanntermaßen auch glücklich macht, werden Romantiker das künftige Liebespräparat vielleicht in Form einer Praline zu sich nehmen können. Aber auch andere Einsatzmöglichkeiten für das DARP-Protein sind denkbar, so beispielsweise die Behandlung von Parkinson, Schizophrenie und anderen psychischen Erkrankungen, denen eine Störung des Dopamin-Haushaltes zugrunde liegt.

Quelle: Science 2000, Vol. 287, Nr. 5455, S. 1053-1056

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