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Pharmagroßhandel Anzag AG: Ertragsstärke durch Apothekennähe

FRANKFURT (aal). In einem Jahr außergewöhnlich hohen Marktwachstums hat der Frankfurter Pharmagroßhändler Andreae-Noris Zahn AG (ANZAG) erneut ein hervorragendes Jahresergebnis erzielt. Diese erfreuliche Mitteilung konnte Vorstandssprecher Franke am 2. Februar bei der Bilanzpressekonferenz bekanntgeben.

1998 hatte sich der Arzneimittelmarkt um 6,1% ausgeweitet, die Zuwachsrate erhöhte sich dann Januar bis August 1999 noch einmal auf 8,2%. Diese erstaunliche Zunahme lag am Verzicht auf neue politische Eingriffe, die vor allem aus Rücksicht auf die öffentliche Meinung im Wahljahr 1998 unterlassen wurden. Trotzdem war das Wachstum keine statistische Zufälligkeit, sondern zeigt sich in allen nationalen Arzneimittelmärkten. Überall wird die Entwicklung vorwiegend von innovativen, verschreibungspflichtigen Produkten getragen.

Wie Franke es ausdrückte: "Das abgelaufene Geschäftsjahr belegt eindrucksvoll die Wachstumsdynamik des Welt-Arzneimittelmarktes. Der medizinische Fortschritt kann durch politischen Druck eingeschränkt werden, aufhalten lässt er sich nicht." So sei es auch ein Irrglauben, die Strukturkomponente kompensieren zu wollen, indem ganze Produktgruppen und Therapieindikationen aus der Erstattung ausgegrenzt werden.

Marktwachstum mitgehalten

Auch die ANZAG hat von dem positiven Trend profitiert und ihre Marktposition wiederum gut behauptet. Mit einem Umsatz von 4,8 Mrd. DM und damit einem praktisch marktkonformen Zuwachs von 7,7% steigerte der ANZAG-Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr von September 1998 bis August 1999 seinen Jahresüberschuss um 4,7% auf 44,8 Mio. DM. Grenzen fand das Wachstum vor allem in dem zunehmenden Anteil hochpreisiger Artikel mit geringer Handelsspanne und den weiteren Zugeständnissen bei den Abnehmerkonditionen, die der Wettbewerb den Großhändlern abverlangt.

Personal reduziert

Die Personalaufwendungen betrugen im Zeitraum 1998/1999 mit rund 160,6 Mio. DM 3,35% vom Umsatz. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ist dies eine Steigerung um 6,6 Mio. DM. Rund 90% dieses Kostenanstieges sind allerdings nicht durch das operative Geschäft bedingt. Hauptkostenpunkt war z. B. eine Mitarbeiterbeteiligung. Wie viele moderne Unternehmen, so führte auch die ANZAG die Möglichkeit der Kapitalbeteiligung für ihre Angestellten ein. Zunächst ist diese Beteiligung von 1998 bis 2000 auf drei Jahre befristet. Deshalb fielen im Berichtszeitraum auch schon gleich zwei Ergebnistranchen von zusammen 3,2 Mio. DM an.

Weitere außergewöhnliche Ausgaben entstanden durch erhöhte Rückstellungen zum Pensionsfonds (1,4 Mio. DM). Damit wurden der demografischen Veränderung und der offiziellen Aktualisierung der Sterbetafeln Rechnung getragen. Personelle Restrukturierungen und die Auflösung eines noch am Standort Berlin betriebenen Eigenversandes führten zu Abfindungskosten in Höhe von 1,5 Mio. DM. Insgesamt aber konnte die Reduzierung des Personals um 1,7% auf rund 2.198 Vollzeitbeschäftigte die Tariferhöhung von 2% im Berichtszeitraum größtenteils auffangen.

Erfreuliches für Aktionäre und Beteiligte

Angesichts der soliden Finanzierung mit rund 47% Eigenkapital und des unverändert guten Jahresergebnisses empfehlen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung erneut, die im Branchenvergleich hohe Bardividende von 2,10 DM je 5,- DM-Aktie auszuschütten. Es ergibt sich damit eine Dividendenrendite von 5,7%. Das Konzept der ANZAG, ihre Kunden als Partner bei der Identifizierung und Nutzung von Wachstumsfeldern aktiv und individuell zu unterstützen und Apothekennähe erlebbar zu machen, hat im verlaufenen Geschäftsjahr wesentlich zum Erfolg des Unternehmens beigetragen. So wurde auch das Angebot der ANZAG an ihre Kunden, sich unmittelbar an dem sie beliefernden neuen Haus Dresden in Form eines Leasingfonds zu beteiligen und Mitunternehmer zu werden, ein voller Erfolg. Der Fonds konnte wie geplant im Herbst 1999 geschlossen werden.

Zukunftsgerichtete Aktivitäten

Wie Franke berichtete, wird ANZAG mit apothekereigenen und -nahen deutschen Großhandlungen wie Sanacorp und Noweda im Warentransport kooperieren. Ziel ist der Aufbau eines flächendeckenden Nachtbelieferungsverbundes. Für die Hersteller innovativer Arzneimittel wird durch die ANZAG-Tochter CPL eine Möglichkeit zur Direktbelieferung von Apotheken mit hochpreisigen Einzelartikeln erschlossen. Gegenüber den normalen Paketservice-Firmen wie z.B. TNT, UPS und DPD bietet die ANZAG den Vorteil einer wesentlich kürzeren Lieferzeit. Mit dieser Aktivität wird ANZAG auch bei der Direktbelieferung einen Fuß in der Tür haben, was besonders wichtig ist, da heute 4 - 5% der rezeptpflichtigen Arzneimittel und schon ca. 16% der OTC-Artikel überwiegend direkt geliefert werden.

Ein weiteres Engagement verkörpert die Tochtergesellschaft GESDAT. Mit ihr will sich die ANZAG intensiver dem Daten-/Informationsmanagement zuwenden, um das Leistungsangebot für Geschäftspartner attraktiver zu gestalten. Die GESDAT wird ein kompetenter Ansprechpartner für Marktforschungsunternehmen wie IMS und deren Konkurrenten sein. Alle diese Aktivitäten, so Franke, werden nicht etwa vom zentralen Geschäftsfeld des Arzneimittelhandels fortführen. Allerdings sollen sie die hohe Ertragskraft der ANZAG angesichts des unverminderten Wettbewerbs im deutschen Pharmagroßhandel mittel- und langfristig absichern und weiter ausbauen.

In einem Jahr außergewöhnlich hohen Marktwachstums hat der Frankfurter Pharma-großhändler Andreae-Noris Zahn AG (ANZAG) erneut ein hervorragendes Jahresergebnis erzielt. Diese erfreuliche Mitteilung konnte Vorstandssprecher Franke am 2. Februar bei der Bilanzpressekonferenz bekannt geben. Mit einem Umsatz von 4,8 Mrd. DM und damit einem praktisch marktkonformen Zuwachs von 7,7% steigerte der ANZAG-Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Jahresüberschuss um 4,7% auf 44,8 Mio. DM.

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