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Ärzte: Ministerium soll Hausaufgaben machen

BONN (im). Die niedergelassenen Ärzte haben die Vorwürfe aus dem Bundesgesundheitsministerium zum Kostenanstieg bei den Arzneimitteln postwendend zurückgewiesen.

"Das BMG richtet Schuldzuweisungen an die falsche Adresse", sagte Dr. Jürgen Bausch, Arzneiexperte der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, (KBV) in Köln. Als abwegig bezeichnete der Kinderarzt die Äußerungen aus dem Hause von Andrea Fischer, die den Ärzten die Verantwortung für den Kostenschub bei innovativen Medikamenten zuspielten.

Nach Ansicht von Bausch beruht der Ausgabenanstieg neben einer Kostensteigerung durch neue und notwendige Therapieformen im wesentlichen auf Versäumnisse und kostentreibende Maßnahmen des Gesetzgebers. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an die 1998 erhöhte Mehrwertsteuer, an die 1999 abgesenkten Zuzahlungen der Patienten, welche allein vier Prozent des Kostenanstiegs ausmachten und an die fehlenden gesetzlichen Grundlagen sowohl zu den Festbeträgen als auch zu den Arzneimittelrichtlinien des Bundesausschusses Ärzte und Krankenkassen.

Darüber hinaus kommt nach Meinung des KBV-Vorstandsmitglieds die ankündigte Aktualisierung der Negativliste zu spät. Bausch appellierte an das Ministerium, zunächst seine eigenen Hausaufgaben zu machen und entsprechende Rahmenbedingungen für den Arzneisektor zu schaffen.

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