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Forsa Studie zur Arzneimittelversorgung: Versorgung chronisch Kranker nicht ü

(dak/diz). Was denken und was wünschen sich die Bundesbürger von einer zeitgemäßen Arzneimittelversorgung? Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte im Auftrag der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) Ende November 1003 Personen zu diesen Themen. In einer Pressemitteilung fasste die DAK die wichtigsten Ergebnisse dieser Umfrage zusammen.

Dem Vorschlag, dass Krankenkassen die Möglichkeit bekommen, mit preisgünstigen Apotheken Verträge abzuschließen, stimmt mit 60 Prozent die Mehrheit der Bundesbürger zu. Der Vorschlag, dass aus Gründen der Kostenreduktion chronisch Kranke ihre Medikamente über eine Versandapotheke erhalten sollten, findet indes nicht die Zustimmung der Mehrheit - nur 44 Prozent der Befragten befürworten diese Regelung. Dass die Krankenkassen nur noch unverzichtbare Medikamente mit einer nachweisbaren Wirkung bezahlen sollten, findet ebenfalls nicht die Zustimmung der Mehrheit der Bevölkerung - nur 43 Prozent der Befragten befürworten eine solche Regelung. Überdurchschnittlich häufig findet eine solche Regelung unter Männern und Bürgern der alten Länder Zuspruch.

Die große Mehrheit der Bundesbürger (81 Prozent) erwartet von ihrem Arzt, dass er kontrolliert, ob das verschriebene Medikament auch tatsächlich wirkt. Diese Erwartung ist bei Frauen überdurchschnittlich häufig anzutreffen. Bei banalen Erkrankungen, wie z. B. einer Erkältung, sollten Ärzte nach Ansicht von 77 Prozent der Befragten Hausmittel empfehlen, anstatt Medikamente zu verschreiben. Eine Ansicht, die bei Frauen noch häufiger anzutreffen ist als bei Männern.

Drei Viertel der Bürger (76 Prozent) sind der Meinung, bei bestimmten Erkrankungen sollte der Arzt zunächst eine gesunde Lebensweise aufzeigen, bevor er Medikamente verschreibt. Wiederum sind Frauen überdurchschnittlich häufig dieser Meinung. 69 Prozent der Bundesbürger finden, der Arzt sollte Medikamente kostenbewusst verordnen. Die große Mehrheit der Bundesbürger (67 Prozent) ist davon überzeugt, dass viele Patienten nur bestimmte Medikamente verschrieben bekommen möchten, obwohl es andere, preisgünstigere Medikamente gibt. Diese Überzeugung ist in den alten Bundesländern noch häufiger anzutreffen als in den neuen Ländern.

Dass die Pharmaindustrie durch Präsente das Verschreibungsverhalten der Ärzte beeinflusst, glauben 63 Prozent der Bevölkerung. Insbesondere Männer und Westdeutsche sind überdurchschnittlich häufig dieser Ansicht. 60 Prozent der Befragten sind der Meinung, die Zuzahlung zu Medikamenten sensibilisiere das Kostenbewusstsein der Patienten. Die Aussage, viele Arzneimittel würden für Bagatellerkrankungen, wie z. B. eine Erkältung, verschrieben, so dass für schwerwiegendere Erkrankungen zu wenig Geld übrigbleibt, findet die Zustimmung von 59 Prozent der Bürger.

Ebenfalls die Mehrheit der Bundesbürger (58 Prozent) glaubt, dass sich Patienten häufig Medikamente verschreiben lassen, um sie dann zu horten. Diese Überzeugung ist insbesondere bei Westdeutschen und Frauen überdurchschnittlich stark ausgeprägt. Die überwiegende Mehrheit der Bürger (80 Prozent) ist der Ansicht, der Arzt sollte bei Bagatellerkrankungen wie einer Erkältung rezeptfreie Medikamente und Hausmittel empfehlen, statt Medikamente zu verschreiben.

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