Arzneimittel und Therapie

Osteoporose: Alendronat einmal wöchentlich

Postmenopausale Frauen haben es zukünftig leichter, Frakturen zu vermeiden. Denn bald reicht zur Behandlung der Osteoporose anstelle der täglichen Einnahme einer 10-µg-Tablette eine einmal wöchentliche Einnahme von Alendronat (70 µg) aus, wie MSD jetzt berichtete.

Bereits innerhalb der ersten zwölf Behandlungsmonate vermindert das Bisphosphonat Alendronat (Fosamax®) signifikant das Risiko sowohl vertebraler als auch extravertebraler Frakturen. Doch jedes Medikament wirkt nur dann optimal, wenn es regelmäßig eingenommen wird. Postmenopausale Frauen müssen aufgrund typischer Begleiterkrankungen des höheren Lebensalters häufig mehrere Medikamente zu verschiedenen Tageszeiten einnehmen. Einige Patientinnen finden es deshalb schwierig, spezielle Einnahmehinweise zu beachten, wie sie für alle im Handel erhältlichen oralen Bisphosphonate gelten. Alle oral verabreichten Bisphosphonate müssen morgens nüchtern mit einem Glas Wasser eingenommen werden. Die Patientin sollte sich in der folgenden halben Stunde nicht hinlegen und nichts essen bzw. trinken.

Neue Darreichungsform

Mit der neuen Darreichungsform von Alendronat (70 µg) werden es die Patientinnen bald bequemer haben. Denn bei gleicher Wirksamkeit auf den Knochen muss das neue Präparat lediglich einmal wöchentlich eingenommen werden. Aufgrund der Pharmakokinetik von Alendronat und der Knochenmodelling-Theorie ist eine einmal wöchentliche Einnahme bei identischer kumulativer Dosis ebenso wirksam wie die einmal tägliche Einnahme. Von der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) wurde die neue Wochentablette inzwischen freigegeben. Für Deutschland wird die Zulassung im Jahr 2001 erwartet.

Wirksamkeit gezeigt

Neben tierexperimentellen Untersuchungen bestätigte nun eine prospektive, randomisierte und kontrollierte Einjahres-Studie die gleiche Wirksamkeit der Wochentablette. An dieser internationalen, multizentrischen Studie nahmen 1258 Frauen mit postmenopausaler Osteoporose teil, die entweder mit 10 µg/Tag, 35 µg/2 x wöchentlich oder 70 µg/1 x wöchentlich Alendronat behandelt wurden. Sämtliche Frauen wurden mit Calcium und Vitamin D supplementiert.

In allen drei Alendronatgruppen (10 µg/Tag, 35 µg/2 x wöchentlich oder 70 µg/1 x wöchentlich) nahm die Kochendichte der Lendenwirbelsäule (primäres Zielkriterium) nach zwölf Moanten mit 5,4%, 5,2% bzw. 5,1% signifikant und nahezu identisch zu. Ebenso wurde an Hüfte, Femurhals und Gesamtkörper ein signifikanter und vergleichbarer Knochendichtezuwachs erzielt. Damit stimmt die Zunahme der Knochendichte unter der einmal wöchentlichen Alendronatgabe mit den Ergebnissen früherer Alendronatstudien überein, in denen die rasche Zunahme der Knochendichte und ein signifikant vermindertes Frakturrisiko an Wirbelsäule und Schenkelhals nachgewiesen wurde.

Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse im oberen Gastrointestinaltrakt traten unter einmal wöchentlicher Einnahme (70 µg) seltener auf, und auch die Inzidenz sämtlicher unerwünschter Ereignisse im oberen Gastrointestinaltrakt war unter dem einmal wöchentlichen Einnahmeregime tendenziell geringer.

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