Prisma

Antibiotika vertragen keinen Schweiß

Wer Antibiotika schluckt, sollte den Gang in die Sauna und andere schweißtreibende Aktivitäten meiden. Werden die Wirkstoffe ausgeschwitzt, erhöht sich die Gefahr der Resistenzbildung.

So zumindest die Aussage von Wissenschaftlern in einer der letzten Ausgaben der Fachzeitschrift "Antimicrobial Agents and Chemotherapy". Die Forscher vom Institute of Medical Microbiology and Immunology der University Copenhagen untersuchten den Zusammenhang zwischen Schweiß und Antibiotika bei freiwilligen Versuchspersonen. Sie teilten die Probanden in zwei Gruppen ein, verabreichten der einen Gruppe Antibiotika und brachten anschließend alle Teilnehmer "zum Schwitzen". Die spätere Untersuchung der Schweißproben ergab, dass bei ausnahmslos allen Versuchsteilnehmern, die Antibiotika geschluckt hatten, Spuren der Arzneimittel im Schweiß feststellbar waren. Da Schweiß ein "Brutplatz" für unzählige Bakterien ist, ergibt sich zusammen mit den Antibiotika eine Mischung, die prädestiniert für die Bildung von resistenten Bakterienstämmen ist. Dies ist nach Ansicht der Forscher wahrscheinlich auch der Grund, warum erste Resistenzen von Staphylokokken bereits kurz nach der Einführung von Penicillin beobachtet werden konnten. ral

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