DAZ aktuell

Für Weihnachtsurlauber: Urlaub vom Wahnsinn

MÜNCHEN (lub). Rinderwahn nun auch in Deutschland - doch wie sieht's in den beliebtesten Urlaubsländern der Deutschen mit BSE-verseuchtem Rndfleisch aus? Können wir dort noch Entrecote, Osso buco oder Tafelspitz essen? Die DAZ hat sich umgehört, damit Sie Ihren Kunden die richtigen Tipps für den Winterurlaub geben können!

Österreich:

In der Heimat von Tafelspitz und Kalbsvögerl (Rouladen) wird zwar auch heftig über die tödliche Rinderseuche diskutiert, in der Praxis jedoch ist die Alpenrepublik bisher zumindest noch einmal davon gekommen: trotz Tests ist noch kein einziger BSE-Fall aktenkundig. Und so drängeln sich beispielsweise im Restaurant "Plachutta" im 13. Bezirk von Wien die Gäste: das auf Rindfleischgerichte spezialisierte Lokal wirbt mit dem Spruch "Nur kontrollierte und virusfreie Ware auf den Tisch!" Tu felix Austria - glückliches Österreich - aber die Unsicherheit bleibt auch dort.

Schweiz:

Weniger günstig ist die Situation in der Schweiz. Dort hat man viele BSE-Fälle entdeckt - allerdings kontrollieren die Eidgenossen auch viel intensiver als wir Deutschen. Der Rindfleischverbrauch ist um fünf Prozent zurückgegangen, auch die beiden großen Supermarktketten "Migros" und "coop" lassen ihr Fleisch jetzt testen. Außerdem warnen die Schweizer vor dem Verzehr deutscher Wurst - bei der durfte nämlich bis vor kurzem noch Rinderhirn verwurstet werden, was bekanntlich besonders infektiös ist!

Frankreich:

Ein leckeres Entrecote oder ein T-Bone-Steak - das können Sie vergessen, wenn Sie im Weihnachtsurlaub nach Frankreich fahren möchten! Denn westlich des Rheins gibt's besonders viele wahnsinnige Rindviecher. Die meisten im Norden und Westen des Landes, besser ist es im Elsaß (noch kein BSE) und Richtung Seealpen und Provence. Da bieten vor allem kleine Boucherien (Metzger) einwandfreies Fleisch von heimischen Rindern an. T-Bone-Steaks sind generell verboten, die Franzosen essen 40 Prozent weniger Rind und bringen mehr Schwein und Geflügel auf den Tisch.

Italien und Südtirol:

Bis jetzt sind auf dem italienischen Stiefel noch keine BSE-Rinder gesichtet worden - trotz Tests. Die Medien zwischen Rom und Bozen sind dennoch voll davon und den Italienern scheint der Appetit auf "osso buco" gründlich vergangen zu sein. Auch das berühmte "bistecca fiorentina" sollte man wohl besser nur noch vor Ort in der Toskana bestellen - es stammt von den weißen Rindern dort. In Südtirol ist die Wahrscheinlichkeit gering, ein BSE-verseuchtes Stück Fleisch zu erwischen. Die Einfuhr französischer Tiere ist verboten. Die Fleisch-Lobby macht übrigens mobil: Italiens Rindfleischerzeuger laden zu öffentlichen Grillfesten und verschenken gratis Fleisch.

Spanien und Portugal:

Ähnlich wie bei uns ist die Lage in Spanien: bis jetzt haben sie dort ein einziges BSE-Rind entdeckt - in Galicien, weit weg vom winterlichen Lieblingsziel vieler Bayern, den frühlingsmilden Kanarischen Inseln. Trotzdem ist die Verunsicherung jetzt groß - was darf der Spanier noch essen? "Chuleta" - Rindskotelett - wird bereits deutlich weniger gegessen. Weit aus schlechter ist die Situation in Portugal: das Land am Rande Europas gilt als besonders BSE-verseucht. Seine Rinder dürfen nicht mehr exportiert werden. Urlauber in den Hotels an der Algarve sollten jetzt lieber Fisch oder Huhn (besonders lecker: das scharfe Hühnchen "piri-piri"!) ordern - das ist gesünder.

Amerika und Südostasien:

In den Skigebieten der Rocky Mountains ist das Wort BSE völlig unbekannt - der Rinderwahn ist in Übersee kein Thema, dort können Sie noch herzhaft in ein saftiges Steak oder einen dicken Hamburger beißen. Und auch in den Urlaubsländern Südostasiens wie Thailand oder Indonesien sind die Rindviecher noch gesund. Südamerika und die Karibik gelten auch als BSE-freie Urlaubsregionen.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.