Prisma

Hypercholesterinämie verantwortlich für mangelnde Acetylsalicylsäurewirkung?

Acetylsalicylsäure wird bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit zur Prophylaxe eines Infarkts eingesetzt. Bei etwa 25 Prozent der Behandelten zeigt der Wirkstoff jedoch keinen ausreichenden Effekt. Laut amerikanischen Wissenschaftlern könnte dies an einem zu hohen Cholesterinspiegel liegen.

Ein Team der Universität Baltimore stellte am 14. November auf einem Treffen der American Heart Association in New Orleans eine Studie vor, die einen Zusammenhang zwischen der mangelnden kardioprotektiven Wirkung von Acetylsalicylsäure und einem zu hohen Cholesterinspiegel nahelegte. Die Ergebnisse der Studie basierten auf den Daten von 63 Herzpatienten, die über einen Zeitraum von mindestens 30 Tagen täglich 325 mg Acetylsalicylsäure erhalten hatten. Nach Ablauf dieser Zeitspanne wurde den Teilnehmern Blut entnommen und dieses auf den Grad der Plättchenaggregation untersucht. Außerdem wurden die Cholesterinwerte der Probanden erfasst. Die Auswertung der Daten ergab, dass Acetylsalicylsäure bei 41 Studienteilnehmern eine Hemmung der Plättchenaggregation bewirkt hatte, bei 20 Patienten jedoch wirkungslos war. Die Nonresponder wurden anschließend mit den Ergebnissen der Cholesterinspiegelmessung in Korrelation gesetzt. Ergebnis: Von den Studienteilnehmern mit hohem Cholesterinspiegel (über 220 mg/dl) profitierten 60 Prozent nicht von Acetylsalicylsäure, von denjenigen mit einem niedrigeren Cholesterinspiegel (unter 180 mg/dl) sprachen lediglich 20 Prozent nicht auf Acetylsalicylsäure an. Die Zahl der Studienteilnehmer lässt derzeit noch keine endgültigen Schlüsse zu. Die Studiendurchführenden gehen jedoch davon aus, dass die Wirkung von Acetylsalicylsäure unter anderem vom Cholesterinspiegel der Patienten abhängt. Der Zusammenhang, so die Wissenschaftler, könnte künftig Ärzten zur Vorabschätzung dienen, ob ein Patient auf Acetylsalicylsäure ansprechen wird oder nicht. ral

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.