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Mit High-Tech zu neuen Arzneimitteln

(hel).Mithilfe von neuen gen- und biotechnologischen Methoden wurden bereits zahlreiche neue Arzneimittel entwickelt, und viele weitere Neuentwicklungen sind noch zu erwarten. Auf diesem neuen Markt tummeln sich neben den etablierten Großunternehmen auch zahlreiche kleinere Firmen mit innovativen Methoden. Eine davon ist Millenium. Die Zeit vom 19. Oktober veröffentlichte ein Interview mit Steven Holtzmann, dem Geschäftsführer der neuen Firma.

Bis vor zehn Jahren war die Pharmaindustrie auf die Chemie fixiert. Heute ist das Verständnis der biologischen Krankheitsprozesse die Grundlage für die Entwicklung neuer Arzneimittel. Mit diesem neuen Ansatz werden auch neue Methoden wichtig. Dazu gehören die Genchips und weitere Verfahren zur Untersuchung von Genen und Proteinen. Die Firma Millenium hat diese Methoden nach Aussage von Holtzmann "in eine Plattform integriert". Damit solle die Produktivität maximiert werden. Die größten Allianzen mit Pharmaunternehmen sind nach Holtzmanns Angaben die mit Bayer, Aventis und Monsanto.

Neue Generation von Arzneimitteln

Millenium möchte sich darüber hinaus einer neuen Generation von Arzneimitteln widmen, maßgeschneiderten Medikamenten für einzelne Patienten. Zwei Produkte stehen kurz vor der Markteinführung: Campath zur Behandlung der Leukämie und ein Test für die Metastasierungsgefahr bei malignem Melanom. Außerdem befinden sich ein Asthma-, ein Krebsmedikament und eines gegen chronische Darmentzündung in frühen Stadien der Entwicklung.

"Unternehmen müssen profitabel sein"

Steven Holtzmann betonte in dem Interview, wie wichtig eine innovative Firmenkultur für den Erfolg sei. Zum Thema "ethische Verpflichtungen" der Pharmaunternehmen meinte Holtzmann: "Pharmaunternehmen müssen profitabel sein, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Es wird immer mit dem Finger auf die angeblich reichen Konzerne gezeigt. Schlagen Sie mal nach, wem die gehören. Sie werden feststellen, dass sie zum größten Teil im Besitz von Investmentfonds, Versicherungen und Rentenfonds sind. Und in denen steckt das Geld der ganz normalen Leute."

Die größten Biotech-Unternehmen

Amgen: 3,34 Mrd. Dollar Umsatz, 1,1 Mrd. Dollar Gewinn Genentech:1,42 Mrd. Dollar Umsatz, 1,14 Mrd. Dollar Gewinn; Eigentümer: Roche (59%) Immunex: 542 Mio. Dollar Umsatz, 44 Mio. Dollar Gewinn. Serono: 1,05 Mrd. Dollar Umsatz, 184 Mio. Dollar Gewinn Millenium: 184 Mio. Dollar Umsatz, 352 Mio. Dollar Verlust MedImmune: 383 Mio. Dollar Umsatz, 93 Mio. Dollar Gewinn Human Genome Sciences: 25 Mio. Dollar Umsatz, 42 Mio. Dollar Verlust Sepracor: 23 Mio. Dollar Umsatz, 93 Mio. Dollar Verlust Biogen: 794 Mio. Dollar Umsatz, 221 Mio. Dollar Gewinn Chiron: 762 Mio. Dollar Umsatz, 160 Mio. Dollar Gewinn

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