Arzneimittel und Therapie

Brustkrebs: Im Frühstadium ist Goserelin so wirksam wie "Standard"-Chemotherapi

Die Behandlung mit Goserelin (Zoladex) ist bei prä-/perimenopausalen Frauen mit hormonempfindlichem Mammakarzinom im Frühstadium mit positiven Lymphknoten so wirksam wie die "Standard"-Chemotherapie. Für Frauen mit dieser Art von Tumor besteht die Standard-Behandlung derzeit aus chirurgischem Eingriff gefolgt von Chemotherapie. Die Chemotherapie ist jedoch häufig mit schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Haarausfall, starker Übelkeit und Erbrechen sowie mit dem Risiko lebensbedohlicher Infektionen assoziiert.

ZEBRA (Zoladex in Early Breast Cancer Research Association Trial) ist die bisher größte Studie zum Vergleich der Hormontherapie mit der "Standard"-Chemotherapie. Die Standard-Chemotherapie in der ZEBRA-Studie bestand aus Cyclophosphamid, Methotrexat und 5-Fluoruracil [CMF].

1640 Frauen mit Brustkrebs

1640 prä- und perimenopausale Frauen mit Brustkrebs im Frühstadium nahmen an dieser Studie teil. Sie wurden randomisiert und erhielten entweder Goserelin (3,6 mg alle 28 Tage für 2 Jahre) (n = 817) oder 6x28 Tageszyklen "Standard"-Chemotherapie (n = 823). Primäre Endpunkte waren krankheitsfreies Überleben sowie Überleben und Verträglichkeit insgesamt.

Weniger Nebenwirkungen

In der hormonempfindlichen Patientengruppe (73%) zeigte Goserelin im Hinblick auf das krankheitsfreie Überleben gleichwertige Ergebnisse wie die "Standard"-Chemotherapie. Außerdem wurden im Zusammenhang mit Goserelin nicht die gravierenden Nebenwirkungen beobachtet, die bei der Chemotherapie regelmäßig auftreten. Die Häufigkeit der für die Chemotherapie typischen Nebenwirkungen, z.B. Haarausfall, Übelkeit und Erbrechen (tritt trotz der Anwendung von Antiemetika bei 97% aller Chemotherapiepatienten auf) und Infektionen war in der Chemotherapiegruppe erheblich höher als bei den mit Goserelin behandelten Patientinnen (43% vs. 4%, 56% vs. 5% bzw. 13% vs. 5%).

Menopausale Symptome

Beide Behandlungen waren mit menopausalen Symptomen wie vaginaler Trockenheit und Hitzewallungen assoziiert. Die Häufigkeit dieser Symptome lag während der Behandlung in der Chemotherapiegruppe etwas niedriger als in der Goserelin-Gruppe (vaginale Trockenheit: 14% vs. 24%; Hitzewallungen: 42% vs. 72%). Nach Beendigung der Behandlung kehrte sich dies aber um, und die Häufigkeit dieser Symptome lag in der Chemotherapiegruppe höher als in der Goserelin-Gruppe (vaginale Trockenheit: 12% vs. 9%; Hitzewallungen: 37% vs. 17%). Die mit Goserelin behandelten Patientinnen litten bei gleichem Ergebnis für ihre Prognose somit langfristig weniger unter diesen Nebenwirkungen als die chemotherapierten Patientinnen. Die Vorteile von Goserelin im fortgeschrittenen Krankheitsstadium sind bereits erwiesen.

Gute Alternative

Die Ergebnisse der ZEBRA-Studie zeigen eindeutig, dass Goserelin bei jungen Frauen mit hormonempfindlichem Brustkrebs im Frühstadium genauso wirksam ist wie eine Chemotherapie. Das bedeutet, dass Ärzte und Patientinnen jetzt eine echte Wahl treffen können, welche Behandlung sie im Anschluss an eine Operation einsetzen möchten. Die Chemotherapie weist zwar bei vielen Frauen gute Ergebnisse auf, ist aber mit einer Anzahl bekannter und traumatischer Nebenwirkungen verbunden, z.B. Haarausfall oder ermüdenden Anfällen von Übelkeit und Erbrechen, mit denen viele Patientinnen nur schwer zurechtkommen. Goserelin dagegen scheint gut verträglich zu sein und bietet dieser Patientengruppe eine wirksame Behandlungsalternative für Brustkrebs.

Die ZEBRA-Studie

An der ZEBRA-Studie (Zoladex in Early Breast Cancer Research Association Trial) nahmen 1640 prä-/perimenopausale Frauen im Alter von unter 50 Jahren mit Stadium-II-Brustkrebs mit positiven Lymphknoten teil. Dies ist die erste Studie, die die Vorteile der Ovarialsuppression durch einen LHRH-Antagonisten direkt mit einer "Standard"-Chemotherapie im Anschluss an eine Operation (mit oder ohne Strahlentherapie) vergleicht. Die Patientinnen erhielten entweder Goserelin (3,6 mg alle 28 Tage) für 2 Jahre oder Chemotherapie mit Cyclophosphamid, Methotrexat und 5-Fluoruracil (CMF) 6 x 28 Tageszyklen.

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