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AOK für neues System – Preisverordnung soll kippen

DÜSSELDORF (im). Dr. Hans Jürgen Ahrens vom AOK-Bundesverband hat sich massiv für mehr Möglichkeiten für Krankenhausapotheken eingesetzt. Diese sollten Patienten, die sie nach stationärer Therapie ambulant weiterbehandeln, Arzneimittel aushändigen dürfen. Die Strukturveränderung sei nötig, da etwas anderes den Patienten in den Kliniken nicht vermittelbar sei, so der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands auf einer Forum-Veranstaltung am 17. Oktober.

Pieck: AOK ist unseriös

Dort gab Dr. Johannes Pieck von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände - ABDA den Vorstoß umgehend zurück. Es sei unstrittig, dass nach einer Novelle des Apothekengesetzes in Ambulanzen die Präparateabgabe durch Klinikapotheker erfolgen solle. Die Forderung von Ahrens im Schulterschluss mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft ziele jedoch auf die dauerhafte Etablierung der Krankenhauseinrichtungen als Teil der ambulanten Versorgung. "Unseriös" seien die Äußerungen des AOK-Vorstandsvorsitzenden gewesen, da er die zwei bestehenden unterschiedlichen Preissysteme nicht erwähnte. Ahrens müsse sagen, an welche Preise die Ortskrankenkassen dächten.

AOK für Festzuschläge

Der AOK-Vorstandsvorsitzende sprach sich darüber hinaus für eine neue Honorierung der apothekerlichen Tätigkeit mittels Festzuschlägen unabhängig vom Arzneipreis aus. Hier solle es Jahresverträge mit den Krankenkassen geben. Die Arzneimittelpreisverordnung müsse fallen, so die Meinung von Ahrens. Nach dem derzeitigen Spagat zwischen Heilberufler und Einzelhandelskaufmann plädierten die Ortskrankenkassen für eine stärkere Gewichtung der pharmazeutischen Tätigkeit. Mittels Fixzuschlägen könne ein Beraterhonorar vereinbart werden, jeweils für ein Jahr sollten Apotheker und Krankenkassen verhandeln, was exakt darunter falle.

DAV: Nicht machbar

Diesen Vorschlag des AOK-Chefs lehnte Heinz-Günter Wolf vom Deutschen Apothekerverband unter Verweis auf die 21 500 Apotheken als undurchführbar ab. Dr. Johannes Pieck, ABDA, bezeichnete dies als "Träumerei" der AOK.

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