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Unter der Überschrift "Chronisch Kranke werden nicht optimal behandelt" äußert sich die "Frankfurter Rundschau" vom 12. Oktober zu Missständen in der medizinischen Versorgung:

Die Hälfte der chronisch Kranken in Deutschland wird nach Untersuchungen Kölner Wissenschaftler nicht optimal behandelt. Besonders gelte das für chronisch (ständig) Herzkranke und Diabetiker, sagte der Direktor des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie an der Kölner Universität, Karl Lauterbach, bei der Vorstellung des neuesten Forschungsberichts der Universität.

Nur etwa die Hälfte der chronisch Kranken werde so behandelt, wie es dem aktuellen wissenschaftlichen Stand entspreche, erklärte Lauterbach. Zum einen liege das daran, dass die optimale Behandlung nicht immer bezahlbar sei, zum anderen wachse das medizinische Wissen so schnell, dass ein einfacher Arzt mit seinem Wissen leicht hinterherhinke und veraltete Behandlungsmethoden anwende. Deshalb sollten Ärzte verstärkt auf die "Telemedizin" zurückgreifen. Vernetze sich eine Praxis mit anderen Ärzten und Spezialisten in Kliniken, könnte ein Erfahrungsaustausch stattfinden.

Der Einsatz von Telemedizin erspart auch Krankenhausaufenthalte. Lauterbach verwies auf ein Pilotprojekt in Bayern, das in Zusammenarbeit mit seinem Institut stattfinde. Chronisch Lungenkranke seien dort mit speziellen Geräten ausgestattet worden, die den aktuellen Gesundheitszustand an das jeweilige Krankenhaus übermittelten. Im Notfall könne den Patienten schnell geholfen werden, 70 Prozent an Kosten durch unnötige Krankenhausaufenthalte würden so gespart.

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