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Apothekerkammer Schleswig-Holstein: Ministerien sollen Charakterfestigkeit zei

DAMP (tmb). Am 7. und 8. Oktober fand im Ostseebad Damp der wissenschaftliche Herbstkongress der Apothekerkammer Schleswig-Holstein statt. In seiner Begrüßung ging Kammerpräsident Ernst-Heinrich Wehle auf den zurückliegenden Deutschen Apothekertag in Köln ein, der sich besonders intensiv mit dem Thema Internet beschäftigt hatte.

Wehle sei überrascht, dass die Arzneimittel im Internet gerade jetzt so stark thematisiert würden. Nach seiner Ansicht stünden hinter der Diskussion viel weiter gehende Absichten bezüglich des Versandhandels, der wegen des Versandhandelsverbotes schon als erledigt erschienen sei. Letztlich sollten so Arzneimittelpreisverordnung und Apothekenpflicht in Frage gestellt werden.

Auf dem Apothekertag seien die unterschiedlichen Positionen der nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerin Birgit Fischer (SPD) und der Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer (Bündnis 90/Die Grünen) aufgefallen. Während die Landesministerin Verbraucherschutz und Sicherheit betonte, seien die Äußerungen der Bundesministerin "weich", "unsicher" und angesichts der Verantwortung des Ministeriums "fast beängstigend" erschienen.

In diesem Zusammenhang müsse auch auf Landesebene an die früheren Bekenntnisse der schleswig-holsteinischen Gesundheitsministerin Heide Moser (SPD) zu Verbraucherschutz, Aufklärung der Patienten und Prävention erinnert werden. Es stelle sich die Frage, ob die Ministerien Überzeugung und Charakterfestigkeit zeigen oder sich nur am Zeitgeist orientieren. Wehle forderte die Politiker auf, ein deutliches Zeichen zu setzen und zu bekennen: "Arzneimittel und Internet - das geht nicht."

Das wissenschaftliche Programm des Kongresses in Damp beschäftigte sich mit Krankheitsbild und Behandlungsstrategien der Herzinsuffizienz. Einen ausführlichen Bericht lesen Sie demnächst in der DAZ.

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