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Modellprojekt: Heroingestützte Behandlung Opiatabhängiger

BERLIN (bmg). Im Rahmen des "Modellprojektes heroingestützter Behandlung Opiatabhängiger" wird eine multizentrische Studie durchgeführt, die eine klinische Prüfung des heroinhaltigen Arzneimittels einschließlich der psychosozialen Betreuungsansätze beinhaltet. Zielgruppen der Studie sind Heroinabhängige, die durch das Drogenhilfesystem bisher gar nicht erreicht wurden oder nicht erfolgreich therapiert werden konnten.

Es wird untersucht werden, ob diese Gruppen durch eine heroingestützte Behandlung gesundheitlich und sozial stabilisiert, verbindlich in das Hilfesystem integriert, im Hilfesystem gehalten und zur Aufnahme einer weiterführenden Therapie motiviert werden können.

Gleichzeitig wird analysiert, inwiefern dieses Angebot sinnvoll in das bestehende Drogenhilfesystem implementiert und das sicherheitsrelevante Risiko begrenzt werden kann.

In der nächsten Phase werden nun das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte als erlaubniserteilende Behörde einbezogen, die ausführlichen Studienprotokolle erarbeitet und gleichzeitig die Voraussetzungen in den Städten geschaffen, die für die Durchführung der Studie notwendig sind.

Die für das Modellprojekt gebildete Lenkungsgruppe, bestehend aus dem Bundesministerium für Gesundheit, den beteiligten Ländern Hamburg, Hessen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sowie den Städten Essen, Frankfurt am Main, Hannover, Karlsruhe, Köln und München und der Bundesärztekammer, hat beschlossen, Professor Krausz, Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg mit der Vorbereitung des Modellprojektes zur heroingestützten Behandlung Opiatabhängiger zu beauftragen. Das Ministerium und die beteiligten Länder und Städte folgen damit der mehrheitlichen Empfehlung des international besetzten Gutachtergremiums.

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