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Arzneimittelbudgets: 99er-Budgetergebnisse liegen vor

BONN (im). In elf Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) haben die Arznei- und Heilmittelbudgets im vergangenen Jahr nicht ausgereicht, hier lagen die Kosten für die Arzneiverordnungen über den festgelegten regionalen Grenzen. Besonders sparsam waren die Ärzte in Südbaden, Rheinhessen und dem Saarland, während Berlin, Hamburg und Sachsen an der Spitze der Überschreitungen liegen. Am 25. September legten die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen die endgültigen Daten zur regionalen Abrechnung für 1999 vor.

588 Millionen einsparen

Nach Angaben der Kassen sind die Arznei- und Heilmittelbudgets der 23 KVen in Höhe von zusammen 38,8 Milliarden Mark 1999 bundesweit um 0,6 Prozent überschritten worden. Allerdings fielen die Einzelergebnisse sehr unterschiedlich aus. Die Einzelüberschreitungen der elf KVen, bei denen die Ausgabentöpfe nicht reichten, addierten sich auf zusammen 917 Millionen Mark, von denen die Ärzte 588 Millionen Mark ausgleichen müssten. Die Mediziner einer Region können versuchen, Überschreitungen durch Einsparungen bei den Verordnungen im Folgejahr noch auszugleichen, ansonsten drohen ihnen Abzüge vom Honorar (Regress).

Auch wenn die Kosten in einigen KVen deutlich unter der Budgetgrenze blieben, dürfen diese bekanntlich nicht mit den Überschreitungen in anderen KVen miteinander verrechnet werden, weil es sich um regionale Budgets handelt.

Sparsame Südbadener

Besonders sparsam zeigten sich demnach die Mediziner der KV Südbaden, die ihr zur Verfügung stehendes Budget nur um 88 Prozent ausschöpften. Ähnlich verhalten zückten die Ärzte in Rheinhessen (91,9 Prozent Budgetauslastung) und dem Saarland den Rezeptblock (92,7 Prozent).

Thüringen ist das einzige der fünf neuen Bundesländer, das unter seinem Limit blieb (97,3 Prozent), die vier anderen liegen darüber.

Berlin an der Spitze

In Berlin (112,7 Prozent Budgetauslastung), Hamburg und Sachsen (beide rund 111 Prozent) sowie Mecklenburg-Vorpommern (107,5 Prozent) sind demnach die Ausgabengrenzen recht deutlich überschritten worden. Fast eine Punktlandung gelang dagegen in Koblenz (99,7 Prozent).

Nach Ansicht der Krankenkassen hätten alle 23 KVen Überschreitungen vermeiden können. Denn die Regionen, die sich seit Jahren um eine rationale und kostenbewusste Arzneimitteltherapie kümmerten, hätten ihr Ausgabenlimit 1999 ohne Qualitätsverlust bei der Patientenversorgung eingehalten, vertreten sie. Die Kassen vermuten nach wie vor Einsparpotenziale bei den Medikamenten in Milliardenhöhe. Wenn Ärzte noch mehr preiswerte Generika und weniger teure Analogpräparate verschrieben sowie auf Arzneimittel mit "umstrittener" Wirksamkeit verzichteten, stünden genügend Finanzmittel für Innovationen und Spezialpräparate zur Verfügung, argumentieren sie. Die Kassen forderten die Kassenärztliche Bundesvereinigung zu einer gemeinsamen Bundesempfehlung für 2001 auf, um allen niedergelassenen Ärzten und Kassen vor Ort differenzierte Hinweise zur Budgetlage geben zu können.

In elf Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) haben die Arznei- und Heilmittelbudgets im vergangenen Jahr nicht ausgereicht, hier lagen die Kosten für die Arzneiverordnungen über den festgelegten regionalen Grenzen. Besonders sparsam waren die Ärzte in Südbaden, Rheinhessen und dem Saarland, während Berlin, Hamburg und Sachsen an der Spitze der Überschreitungen liegen. Am 25. September legten die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen die endgültigen Daten zur regionalen Abrechnung für 1999 vor. 

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