Prisma

SUN N8075 zur Vermeidung von Hirnschäden nach Schlaganfall

Eine von japanischen Wissenschaftlern entwickelte Substanz - SUN N8075 genannt - hat in Tierversuchen zu einer Reduktion von Schlaganfall-bedingten Gehirnschäden um zwei Drittel geführt.

Die Ergebnisse der Versuche, die nun in der Fachzeitschrift "Journal of Medicinal Chemistry" veröffentlicht wurden, geben Anlass zur Hoffnung, dass die Substanz auch beim Menschen erfolgreich zur Vermeidung von Hirnschäden nach einem Schlaganfall eingesetzt werden kann.

Die Entstehung derartiger Schäden ist ein multifaktorieller Vorgang. Substanzen, die zu ihrer Vermeidung eingesetzt werden sollen, müssen daher auch an verschiedenen Stellen in das pathophysiologische Geschehen eingreifen können. Dazu scheint SUN N8075 - (2S)-1-(4-Amino-2,3,5-trimethylphenoxy)-3-{4-[4-(4-fluorobenzyl)phenyl]-1-piperazinyl}-2- propanol Dimethanesulfonat - in der Lage zu sein.

Die Substanz hemmt insbesondere am programmierten Zelltod beteiligte Calcium- und Natriumkanäle im Gehirn. Desweiteren fungiert sie als Antioxidanz und vermindert somit die Bildung von Sauerstoffradikalen. Unerwünschte Wirkungen wie erhöhter Blutdruck, Herzrasen oder Wechselwirkungen mit anderen Substanzen wurden bislang nicht beobachtet. Nach Ansicht der Entwickler kann SUN N8075 bis zu 12 Stunden nach einem Schlaganfall wirksam verabreicht werden. Daneben erhoffen sich die Wissenschaftler auch Effekte bei destruktiven Gehirnerkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer. SUN N8075 soll in weiteren Studien auf mögliche derartige Wirkungen untersucht werden und auch in die klinische Prüfung eingehen. ral

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