Prisma

Kraftsport trotz Rheuma

Bei der rheumatoiden Arthritis hat man bisher Ruhe und sehr vorsichtige Bewegung verordnet. Völlig falsch! Zu diesem Schluss kommt eine neue Untersuchung an über sechzig Rheumapatienten in Holland.

Die eine Hälfte dieser Patienten hat die allgemein übliche Rheuma-Gymnastik absolviert. Die andere Hälfte hat unter fachlicher Anleitung intensiv an Kraftmaschinen trainiert. Das Ergebnis: Beide Patientengruppen litten nach einem halben Jahr Training weniger Schmerzen und fühlten sich besser. Nach dem intensiven Training nahm die Krankheit sogar einen leicht günstigeren Verlauf als nach der Schongymnastik, was statistisch allerdings nicht gesichert ist.

Eindeutig ist hingegen der Zuwachs an Muskelkraft bei der Krafttrainingsgruppe. Kräftige Muskeln verbessern die Beweglichkeit des ganzen Körpers. Das wiederum wirkt positiv auf die Gelenke zurück. Die Befürchtung, intensives Krafttraining könnte die entzündeten Gelenke überlasten, erweist sich nach dieser Untersuchung als unbegründet. Im Gegenteil: Die intensivere Durchblutung scheint sich sogar positiv auszuwirken. Allerdings ist es für Rheumapatienten besonders wichtig, sich beim Training von fachkundigem Personal beraten und überwachen zu lassen. astra

Quelle: Annals of the Rheumatic Diseases 2000, Vol. 59, Nr. 8, S. 615-621

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