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Kaffee: Ein Risikofaktor für rheumatoide Arthritis?

Zwei Studien mit insgesamt knapp 26 000 Teilnehmern weisen auf einen Zusammenhang hin zwischen dem Konsum von Kaffee und dem Risiko für rheumatoide Arthritis.

Laut den Studienergebnissen, die in einer der letzten Ausgaben der Fachzeitschrift "Annals of the Rheumatic Diseases" veröffentlicht wurden, haben Menschen, die vier oder mehr Tassen Kaffee am Tag trinken, ein doppelt so hohes Risiko für Gelenkentzündungen.

In der ersten Studie wurden die über einen Zeitraum von rund 15 Jahren gesammelten Daten von 18 981 Frauen und Männern ausgewertet. Alle Teilnehmer waren zu Studienbeginn frei von rheumatoider Arthritis, noch gab ihre Krankengeschichte in der Vergangenheit Hinweise auf eine derartige Erkrankung.

Bei Studienende waren 126 Teilnehmer an rheumatoider Arthritis erkrankt, bei 89 von ihnen fiel der Blutserum-Test auf den so genannten Rheumafaktor positiv aus.

Die Untersuchung der Daten auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und dem Risiko für den Ausbruch der rheumatoiden Arthritis ergab ein etwa doppelt so hohes Risiko für all diejenigen Studienteilnehmer, die vier Tassen Kaffee oder mehr pro Tag tranken. Der Zusammenhang war unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildungsniveau, Rauch- und Trinkgewohnheiten der Probanden.

In der zweiten Studie wurde bei 6809 Studienteilnehmern überprüft, ob der Genuss von Kaffee mit der Bildung des Rheumafaktors assoziiert ist. Dabei ergab sich ein direkt proportionaler Zusammenhang zwischen der Anzahl der täglich getrunkenen Tassen Kaffee und der Prävalenz für den Rheumafaktor. Der Effekt war allerdings nur so lange signifikant, solange die Rauchgewohnheiten der Teilnehmer nicht mitausgewertet wurden.

Eine definitive Beurteilung, ob Kaffee rheumafördernd ist oder nicht, kann auf Grundlage der Studien noch nicht gemacht werden. Die Daten sprechen jedoch dafür, dass starker Kaffeekonsum neben Rauchen, Übergewicht und Hypercholesterinämie ein weiterer Risikofaktor für die Entstehung der rheumatoiden Arthritis sein könnte. ral

Quelle: Annals of the Rheumatic Diseases 2000, Vol. 59 (Augustausgabe), S. 631-635

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