Arzneimittel und Therapie

Pille danach: Notfallkontrazeption mit Levonorgestrel

Zur postkoitalen Kontrazeption führte die Hexal AG, Holzkirchen, zum 1. August 2000 das Präparat duofem (Wirkstoff: 0,75 mg Levonorgestrel) ein. Nachdem der Wirkstoff in dieser Indikation unter anderem in USA, Frankreich und England schon seit längerer Zeit mit großem Erfolg eingesetzt wird, steht er jetzt auch in Deutschland zur Verfügung.

1985 wurde in Deutschland ein Arzneimittel zur postkoitalen Kontrazeption eingeführt, eine Kombination aus Ethinylestradiol und Levonorgestrel. Seit August 2000 ist in Deutschland mit duofem jetzt auch ein Levonorgestrel-Monopräparat (Dosierung 0,75 mg) verfügbar. Durch verschiedene Studien wird belegt, dass die alleinige Gabe von Levonorgestrel mindestens so effektiv Schwangerschaft verhütet, dabei aber deutlich besser verträglich ist. So wurde in einer doppelblind-randomisierten, multizentrisch durchgeführten Studie der WHO mit fast 2000 Frauen (1998 in Lancet veröffentlicht) die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Kombination mit der alleinigen Gabe von Levonorgestrel verglichen. Das Monopräparat war in allen Bereichen überlegen. Insbesondere im Hinblick auf die Verträglichkeit stellt die Monotherapie eine deutliche Verbesserung dar. So traten unter der Kombinationstherapie bei über 50% der Frauen Übelkeit und bei ca. 19% Erbrechen auf, unter der Levonorgestrel-Monotherapie nur bei ca. 23% bzw. knapp 6%. Mit Hilfe des Monopräparates konnten 85% der Schwangerschaften verhindert werden, mit Hilfe des Kombinationspräparates dagegen nur 57%. Beide Methoden waren um so effektiver, je früher mit der Einnahme nach dem ungeschützten Verkehr begonnen wurde. Bei der Levonorgestrel-Monotherapie entfallen die bisherigen Kontraindikationen für eine hormonelle Notfallkontrazeption - Thromboseneigung und Migräne. Aufgrund ihrer Sicherheit und Verträglichkeit ist die postkoitale Verhütung mit Levonorgestrel in USA, Frankreich und England bereits erfolgreicher Standard. Deshalb wird die Einführung von duofem in Deutschland als Gestagen-Monopräparat zur Notfallverhütung auch von Pro Familia begrüßt. Die postkoitale Kontrazeption ist keine regelmäßig anzuwendende Verhütungsmethode, sondern nur für den Notfall gedacht. Bei der Verordnung bzw. bei der Abgabe des Präparates in der Apotheke sollte den Frauen ein Gespräch über die zahlreichen Möglichkeiten einer regelmäßigen Verhütung angeboten werden. Zur Unterstützung der Aufklärungsarbeit hat Hexal zwei Broschüren mit laienverständlichen Informationen rund um das Thema Verhütung zusammengestellt. Sie erhalten die Broschüren "Wissenswertes zur Notfallverhütung" und "Wissenswertes zur Empfängnisverhütung" kostenlos bei: Hexal AG, Patientenservice, Industriestraße 25, 83607 Holzkirchen.

Zur postkoitalen Kontrazeption ist jetzt das Levonorgestrel-Monopräparat duofem mit einer Wirkstoff-Dosierung von 0,75 mg eingeführt worden. Die alleinige Gabe von Levonorgestrel ist mindestens ebenso effektiv wie die bisher eingesetzte Kombination aus Ethinylestradiol und Levonorgestrel, aber besser verträglich.

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