Arzneimittel und Therapie

Altersbezogene Makuladegeneration: Verteporfin zur photodynamischen Therapie zug

Die Europäische Agentur für die Beurteilung von Arzneimitteln (EMEA) hat am 28. Juli 2000 Verteporfin (Visudyne) zur photodynamischen Therapie der feuchten altersbezogenen Makuladegeneration (AMD) zugelassen. Entwickelt wurde die Substanz von Ciba Vision, dem augenheilkundlichen Bereich von Novartis, und QLT PhotoTherapeutics Inc. Damit steht nun auch in Deutschland diese Therapie zur Behandlung der häufigsten Ursache für Altersblindheit zur Verfügung.

Die Entscheidung der EMEA beruht auf einer auf 24 Monate angelegten randomisierten, doppelblinden, plazebokontrollierten Phase-III-Studie an 609 Patienten, davon 242 mit vorwiegend klassischer chorioidaler Neovaskularisation. Gegenüber 39 Prozent unter Plazebo hatte sich bei 67 Prozent der mit Verteporfin behandelten Patienten nach 12 Monaten der Visus verbessert oder stabilisiert. Unter Verteporfin zeigte sich zudem langsameres Läsionswachstum, weniger Leckagen und bessere Kontrastsensitivität. Die photodynamische Therapie ist ein zweistufiges biochemisches Verfahren. Der intravenös injizierte lichtaktivierbare Farbstoff Verteporfin wird durch einen speziellen, nicht-thermischen Laser zum selektiven Verschluss der krankhaften Gefäßneubildungen angeregt. Mit der Zulassung von Verteporfin folgte die EMEA kurzfristig der einstimmigen Empfehlung, die der Ausschuss für Humanarzneimittel (CPMP) im April dieses Jahres abgegeben hat. Im April hatte bereits die FDA die Zulassung von Verteporfin in den USA erteilt. In Deutschland wird die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen an feuchter AMD derzeit auf ca. 30000 geschätzt. Man geht davon aus, dass etwa 40 bis 60 Prozent dieser Betroffenen die vorwiegend klassische, subfoveale Form entwickeln, für die die Behandlung mit der Verteporfin-Therapie empfohlen wird.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.