Prisma

Globale Trends bei AIDS

Ein Ende der HIV/AIDS-Pandemie ist noch lange nicht absehbar. In Europa sind die Infektionsraten zwar leicht rückläufig, in den USA wurde dagegen erst kürzlich ein leichter Anstieg beobachtet.

"Die Erkrankung wird nicht mehr als tödliche Gefahr angesehen und Safer Sex nicht mehr konsequent praktiziert", erklärte Roy Anderson, Epidemiologe aus Großbritannien auf der 13. Internationalen AIDS-Konferenz, die vom 9. bis 14. Juli in Durban, Südafrika, stattgefunden hat. Die zunehmende Zahl von HIV-Infizierten mit hoher Lebenserwartung stellt laut Anderson eine Gefahr dar, die nicht unterschätzt werden darf. "Langfristige Aufklärungskampagnen sind erforderlich, um die weitere Ausbreitung zu verhindern". Einen starken Anstieg der AIDS-Prävalenz erwartet Anderson in Indien, wo entsprechende Präventionsmaßnahmen nicht rechtzeitig eingeleitet worden seien. China dagegen hat nach Einschätzung des Epidemiologen noch die Chance, eine Katastrophe ähnlich wie in Afrika und Indien zu verhindern. Die Situation der afrikanischen Länder betrachtet Anderson differenziert: Während beispielsweise in Südafrika, Botswana und Zimbabwe die Prävalenz durch die Versäumnisse der Regierung noch extrem hoch ist, konnte die Ausbreitung des Virus in Uganda durch effektive Aufklärung in der Zwischenzeit deutlich reduziert werden.

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