Berichte

Vorbereitung auf die neue Approbationsordnung in Leipzig

An der Universität Leipzig wurden im Sommersemester 2000 im Institut für Pharmazie, Fachbereich Pharmakologie, verschiedene Seminare zur Pharmakotherapie für das achte Fachsemester angeboten. Diese Veranstaltungen fanden in Zusammenarbeit mit Kollegen und Kolleginnen des Universitätsklinikums Leipzig statt. An konkreten Beispielen wurden Entstehung, Symptomatik, Verlauf, Therapie und Prävention von wichtigen Erkrankungen erläutert.

Am 14. Juli 2000 hat die neue Approbationsordnung die parlamentarischen Hürden genommen und der Weg für eine modernere Ausbildung von Pharmazeuten ist frei. Ein wesentlicher Eckpunkt der neuen Approbationsordnung ist die Stärkung der klinisch-pharmakologischen Ausbildung. Die Einführung der Fächer Krankheitslehre und Pharmakotherapie ermöglicht eine praxisnähere Ausbildung und erweitert die bisherige Pharmakologieausbildung. Die erfolgreiche Einführung dieser neuen Fächer ist nur durch Unterstützung und Mitarbeit klinisch tätiger Hochschullehrer möglich.

Grundlage für eine gute Beratung

Das Ziel der Seminare in Leipzig war es, die Pharmaziestudenten auf klinische Erfahrungen, Probleme, neue Trends oder falsche Gewohnheiten bei der Pharmakotherapie wichtiger Erkrankungen hinzuweisen, um ihnen eine bessere Grundlage für eine beratende Funktion in ihrem späteren Beruf zu geben. Mit diesen Seminaren sollten gleichzeitig Verbindungen zwischen den Hochschullehrern des Institutes für Pharmazie zu den Kollegen des Universitätsklinikums ausgebaut und Erfahrungen bei der gemeinsamen Vorbereitung von Lehrveranstaltungen gesammelt werden.

  • n der ersten Veranstaltungsreihe war es natürlich nicht möglich, die Pharmakotherapie in ihrer gesamten Breite darzustellen oder alle Gebiete abzudecken. Vielmehr wurden exemplarisch für häufige Erkrankungen moderne Therapieansätze und eine rationelle Pharmakotherapie diskutiert, wobei auch Risiken und unerwünschte Wirkungen erörtert wurden. Anhand von Beispielen wurde den Pharmaziestudenten demonstriert, dass in der Praxis die Anwendung von Arzneimitteln oftmals nur ein Teil einer therapeutischen Strategie ist und physikalische Maßnahmen oder chirurgische Eingriffe gleichberechtigt angewendet werden. Folgende Themen wurden für das Sommersemester 2000 ausgewählt:
  • Allergische Hauterkrankungen
  • Medikamente in der Schwangerschaft
  • Typ-II-Diabetes
  • Endzündliche Ohrenerkrankungen
  • Chronische intestinale Erkrankungen
  • Depressionen

Die Seminare entwickelten sich zu einem Dialog zwischen Pharmaziestudenten und Hochschullehrern. Die Studierenden hatten in ausführlichen Diskussionen die Möglichkeit, ihr pharmakologisches Wissen zu festigen und zu erweitern. Die Kliniker machten deutlich, was sie von zukünftigen Apothekern hinsichtlich fachkundiger Beratung des Patienten und des Arztes erwarten. Die große Akzeptanz der Seminare zeigte, dass die gemeinsame Vorbereitung und Durchführung von Seminaren durch einen Pharmakologen und einen Kliniker ein erfolgversprechendes Konzept für eine moderne Pharmakologieausbildung ist. Die gute Resonanz der Seminarreihe - nicht nur bei den Studierenden, sondern auch bei den Mitarbeitern des Pharmazeutischen Institutes - ist für uns Anlass, diese Seminarreihe fortzusetzen und auszubauen.

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