Arzneimittel und Therapie

AIDS-Therapie: Efavirenz wirkt auch bei HIV-Infizierten mit schlechtem Immunstat

HIV-Patienten mit sehr niedrigen wie auch solche mit höheren CD4-Werten profitieren nach einer Information der DuPont Pharma gleichermaßen von einer Dreifach-Kombinationstherapie, die sich auf Efavirenz (Sustiva) stützt.

Aktuelle Studienergebnisse zeigen einen stärkeren Rückgang der Viruslast bei gleichzeitig verbesserter Immunfunktion im Vergleich zu einer Kombinationstherapie mit dem Proteaseinhibitor Indinavir.

Dreifach-Therapie

Wie die Daten einer neuen Studie zeigen, nützt eine Dreifach-Therapie aus Efavirenz + Zidovudin + Lamivudin HIV-Infizierten mit schlechtem Immunstatus (unter 100 CD4-Zellen pro mm3) in etwa gleicher Weise wie solchen Patienten mit höheren CD4-Werten. Die Daten der Studie an 1266 Patienten beruhen auf einem klinischen Vergleich zweier Dreifach-Kombinationen. Dem Proteaseinhibitor Indinavir in der einen Kombination stand die Kombinationsbehandlung mit Efavirenz (Sustiva) gegenüber und damit also ein "NNRTI", ein "nicht nukleosidischer Inhibitor der Reversen Transkriptase". Hier zeigte die Efavirenz-basierte Kombination im Vergleich eine bessere Reduktion der Viruslast bei stark immungeschwächten Patienten und zugleich eine bessere Wiederherstellung des Immunsystems. Die Ansprechraten der Kombination Efavirenz + Zidovudin + Lamivudin bei Patienten mit einer Viruslast von weniger als 400 HIV-RNA Kopien pro ml betrug nach 48 Wochen in der "Intent-to-treat"-Analyse bei weniger als 100 CD4-Zellen/mm3 69,8% und bei mehr als 100 CD4-Zellen/mm3 72,5%. Die entsprechenden Ansprechraten im Vergleichsarm mit Indinavir + Zidovudin + Lamivudin betrugen bei weniger als 100 CD4-Zellen/mm3 50% und bei mehr als 100 CD4-Zellen/mm3 52,1%. In der Sustiva-Dreifach-Kombination nahm die Zahl der CD4-Zellen im Mittel um 175, im Indinavir-Arm um 120 Zellen pro ml zu. "Bereits früher vorgestellte Daten vermittelten uns zuversichtlich, dass Efavirenz auch bei Patienten mit sehr hoher Viruslast im Blut angewendet werden kann", sagte Mark Nelson, Deputy Director des Londoner Hospitals Chelsea-Westminster und ärztlicher Berater für HIV/AIDS. "Die heutigen Daten bestätigen, dass wir Efavirenz-basierte Kombinationen auch dann mit Erfolg anwenden können, wenn die Patienten unter schweren Immunschäden leiden und deshalb dringend eine wesentliche und nachhaltige Verbesserung der Immunfunktion wie auch eine Reduktion der Viruslast brauchen. Efavirenz ist die einzige Substanz in ihrer Klasse, die bei Patienten mit niedrigen und bei solchen mit höheren CD4-Ausgangswerten gleichermaßen erfolgreich ist." Unterzieht man die Daten der 006-Studie nach 112 Wochen einer Kaplan-Meier-Analyse, dann wird die kontinuierlich überlegene Wirksamkeit, Dauerhaftigkeit und Verträglichkeit von Efavirenz gegenüber Indinavir deutlich. Letzteres äußert sich in deutlich (p<0,05) weniger Therapieabbrüchen infolge von Nebenwirkungen unter der Kombination mit Sustiva. Als "sehr zu empfehlen" für die First-line-Kombinationstherapie HIV-infizierter Menschen bewertet die amerikanische Gesundheitsbehörde DHHS (U.S. Department of Health and Human Services) Efavirenz als einzigen "nicht-nukleosidischen Inhibitor der Reversen Transkriptase" in ihren Leitlinien vom Januar 2000 für den Einsatz antiretroviraler Medikamente bei HIV-infizierten Erwachsenen und Heranwachsenden.

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