Ernährung aktuell

Kakao als Ernährungstipp für Herzkranke?

Kakao hat sich in einer amerikanischen Studie als Hemmstoff der Plättchenaktivierung erwiesen. Die Studiendurchführenden empfehlen das süße Getränk daher als Ernährungstherapie für Herzkranke.

30 gesunde Personen nahmen an der in Kalifornien durchgeführten Studie teil. Sie erhielten Kakao, ein koffeinhaltiges Kontrollgetränk oder Wasser. Zwei und sechs Stunden nach dem Genuss der Getränke wurde ihnen Blut abgenommen und dieses durch Stimulation mit ADP oder Epinephrin auf den Grad der Plättchenaktivierung untersucht. Ergebnis: Bei den Studienteilnehmern, die Kakao getrunken hatten, war in beiden Blutproben der Anteil an fibrinogenbindendem Glykoprotein-IIb/IIIa erniedrigt. Ebenso der Anteil an Blutplättchen-Mikropartikeln. Das Blut dieser Testpersonen verklumpte langsamer als das der beiden Kontrollgruppen. Kakao, der wie Rotwein reich an Flavonoiden ist, hatte im Versuch also einen ähnlichen Effekt auf die Plättchenaktivierung wie Aspirin. Laut den Studiendurchführenden könnte das süße Getränk daher als sinnvolle Ernährungstherapie bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt werden. Von Ernährungswissenschaftlern wird diese Empfehlung allerdings kritisch bewertet. Der positive Effekt der Flavonoide beim Kakaogenuss wird mit einer hohen Zufuhr an Fett erkauft. Dies relativiert den Nutzen einer "Kakaotherapie" doch deutlich. ral

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