Prisma

N-Acetylcystein nicht nur gegen Husten?

Spanische Wissenschaftler haben die Fischschuppenkrankheit (Ichthyosis) einer Frau erfolgreich mit der äußerlichen Anwendung von N-Acetylcystein behandelt.

Die Patientin wandte auf einem Unterarm eine Öl-in-Wasser-Emulsion an, der zehn Prozent N-Acetylcystein zugesetzt wurde. Der andere Arm wurde mit einer wirkstofffreien Vergleichsemulsion eingecremt. Nach fünf Wochen war die mit N-Acetylcystein behandelte Seite glatt und frei von Schuppen, während sich die andere Seite nicht gebessert hatte. Ichthyosen werden derzeit in der Hauptsache mit Emulsionen, Salben und Ölbädern behandelt, denen keratolytische Substanzen wie alfa-Hydroxysäuren, Propylene oder Harnsäure zugesetzt werden. Der Erfolg dieser Therapieversuche ist allerdings mäßig. Besser wirksam ist die topische Anwendung von Retinoiden. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind jedoch aufgrund des Irritationspotenzials begrenzt. Die spanischen Wissenschaftler hoffen nun, mit N-Acetylcystein eine wirksame und verträgliche Alternative zu den bisherigen Behandlungsmöglichkeiten entdeckt zu haben. Für die als Hustenlöser häufig eingesetzte Substanz würde dies ein völlig neues Indikationsgebiet bedeuten. ral

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