Prisma

Bakterien als Ersatz fürs Zähneputzen?

Das Wort Karies löst heute bei den meisten Menschen ein unbehagliches Gefühl aus. In Zukunft könnte es jedoch möglicherweise nur noch zu fragenden Blicken führen: Aufgrund neuer gentechnischer Forschungsarbeiten hofft man, dass die Zahnerkrankung bald der Vergangenheit angehört.

Dr. Jeffrey Hillman von der Universität Florida hat in der Mundhöhle lebende Streptococcus mutans-Bakterien gentechnisch derart verändert, dass sie nicht mehr in der Lage sind, Milchsäure zu produzieren. Von der durch die Bakterien gebildeten Milchsäure ist bekannt, dass sie zu einem Großteil für die Schädigung des Zahnschmelzes im Rahmen des Kariesgeschehens verantwortlich ist. Am Beispiel von Mäusen konnte nachgewiesen werden, dass die veränderten Streptococcus mutans-Bakterien in der Lage sind, die natürlichen Vertreter ihrer Art in der Mundhöhle zu verdrängen - und das über eine Dauer von sechs Monaten. Die US-Forscher planen nun klinische Studien mit ihrem Bakterienstamm. Sie gehen davon aus, dass der im Tierversuch nachgewiesene Effekt der gentechnisch hergestellten Bakterien auch beim Menschen beobachtet werden kann. Sollte sich dies bestätigen, könnte ein dauerhafter Kariesschutz somit künftig ganz einfach durch entsprechende Mundspülungen erreicht werden.

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