Arzneimittel und Therapie

Troponin-Test: Herzinfarkt-Risiko kann erkannt werden

Der Geschäftsbereich Diagnostika der Bayer Corporation in Tarrytown, N.Y./USA, hat von der Food and Drug Administration (FDA) für den Troponin-I-Test (cTnI) eine erweiterte Zulassung erhalten. Der Test kann nun auch dazu genutzt werden, Personen mit einem hohen Herzinfarkt-Risiko zu identifizieren. Erhalten solche Patienten frühzeitig eine spezifische Therapie, verbessern sich ihre Chancen erheblich.

Der Troponin-Test wurde bisher bei Patienten mit akuten Brustschmerzen eingesetzt, bei denen im Elektrokardiogramm keine Zeichen eines Herzinfarkts zu sehen waren. Mittlerweile hat der Test in der Notfallmedizin eine zunehmende Bedeutung und Akzeptanz gewonnen. Für die Ärzte besteht die Herausforderung darin, solche Patienten zu identifizieren, die in absehbarer Zeit einen Herzinfarkt bekommen könnten. Die erweiterte Indikation für den Troponin-Test basiert auf klinischen Studien, die von der Thrombolytics in Myocardial Infarction (TIMI) Study Group des Brigham and Womens Hospital in Boston vorgenommen wurde. Diese Studien haben belegt, dass Patienten mit cTnI-Spiegeln ab einem Wert von 0,1 ng/ml ein größeres Herzinfarkt- und Sterblichkeitsrisiko haben als diejenigen mit Spiegeln unter 0,1 ng/ml.

Anstieg bei Herzmuskelschaden

Das Protein Troponin bindet Calcium, wodurch die Kontraktion des Herzmuskels eingeleitet wird. Normalerweise lässt sich Troponin im Blut nicht nachweisen. Bei einem akuten Herzmuskelschaden steigt der Troponin-Spiegel im Blut nach durchschnittlich vier bis sechs Stunden erheblich an. Die Spiegel erreichen nach zehn bis 24 Stunden ihren Höhepunkt und können noch zirka eine Woche nach dem Ereignis diagnostiziert werden. Bei niedrigen Troponin-Spiegeln im Blut kann davon ausgegangen werden, dass der Herzmuskel nur kurzfristig geschädigt wurde.

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