Prisma

Cholesterinspiegelsenkung oft ungenügend

Wer das Glück hat, seinen Herzinfarkt zu überleben, schwebt nach dem Krankenhausaufenthalt eventuell unnötigerweise in Gefahr, einen weiteren Infarkt zu erleiden. Schuld daran ist nach Ansicht von Wissenschaftlern vor allem der Umstand, dass die Patienten in der Anschlusstherapie nicht konsequent genug behandelt werden.

"In erster Linie wird der wichtigste Risikofaktor für den Herzinfarkt, die Fettstoffwechselstörung, nicht ausreichend bekämpft", beklagte Prof. Dr. Peter Schwandt, München, auf einer Konsensuskonferenz zur Prävention der Arteriosklerose kürzlich die Situation der Herzinfarktpatienten in Deutschland. Um die Situation zu verbessern, haben sich Fachleute auf drei Zielgrößen geeinigt, die jeder Herzinfarktpatient durch medikamentöse und diätetische Maßnahmen erreichen sollte:

  • Der Gesamtcholesterinspiegel sollte möglichst unter 200 mg/dl liegen.
  • Die Konzentration an LDL-Cholesterin sollte nicht mehr als 115 mg/dl betragen.
  • Der Spiegel an HDL-Cholesterin sollte bei mindestens 40 mg/dl liegen.

Die Werte gelten für beide Geschlechter gleichermaßen, da das Risiko für einen Folgeinfarkt bei Männern und Frauen ungefähr gleich groß ist. "Obwohl internationale Studien eindeutig belegen, dass sich sowohl die Zahl der Folgeinfarkte als auch ihr tödlicher Ausgang durch die Senkung des Cholesterinspiegels drastisch verringern lässt, wird nur ein kleiner Teil der Patienten dementsprechend behandelt", so Schwandt.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.