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Zum Thema Forschungsförderung schreibt die Frankfurter Rundschau vom 5. Juli:

Erstaunlich lautstark verkündete Staatssekretär Catenhusen nun, dass Deutschland weltweit die Nummer Zwei in der medizinischen Genomforschung werden solle. Neben der Informationstechnologie hat man sich damit in Berlin ein weiteres für die Zukunft wichtiges Feld vorgenommen. Die versprochene Geldspritze kommt zur rechten Zeit; an den Hochschulen und den Forschungseinrichtungen herrscht Aufbruchstimmung. Trommeln für die Wissenschaft ist allzu lange versäumt worden. Und der Aufruf an die Wirtschaft, sich stärker zu engagieren, ist nur in deren eigenem Interesse. Allerdings darf Catenhusens Ankündigung, dass die Auswirkungen der Gentechnik intensiv mit erforscht werden sollen, keine leere Versprechung bleiben. Dazu ist das Gebiet zu sensibel und birgt zu große Gefährdungspotenziale. […] Es kommt jetzt darauf an, die positiven Aspekte der Gentechnik voranzubringen und die problematischen sorgfältig zu bewerten.

Nichts verdient

Die Abtreibungspille Mifegyne erweist sich finanziell gesehen als Flop für die deutsche Vertriebsfirma Femagen Arzneimittel GmbH. Die Meinung der Süddeutschen Zeitung vom 11. Juli dazu: Die Vertriebsfirma für den französischen Hersteller verkauft nur ein Drittel der kalkulierten Menge - 500 bis 600 Pillen im Monat - und denkt angesichts der roten Zahlen daran, den Vertrieb wieder nach Frankreich zu verlegen. [...] Der Einsatz von Mifegyne, einer für viele Frauen schonenderen Methode der Abtreibung, scheitert in Deutschland an der ungeklärten und verwirrenden Kostenfrage. [...] Das Geld ist dieses Mal der Hebel, mit dem Frauen in einer Konfliktsituation die Abtreibung möglichst schwer gemacht werden soll: Ärzte verschreiben Mifegyne nicht, weil ihre Arbeit nicht bezahlt wird. [...] Die ungeklärte Kostenfrage öffnet der Willkür Tür und Tor. [...] Die Bundesregierung, die sich für die Zulassung von Mifegyne eingesetzt hat, lässt die Frauen im Stich.

Immer besser

Über die rasanten Entwicklungen in der Pharmaindustrie macht sich "Die Welt" vom 11. Juli Gedanken: Innovationen sind gefragt. Die biologisch oder genetisch entwickelten Medikamente laufen der klassischen Pharma nämlich längst den Rang ab. Bankanalysten empfehlen denn auch Pharmaaktien, die in der Bio- und Gentechnologie die Nase weit vorn haben. Auch Aktien des Pharmahandels stehen abseits. Hier wächst sich der Margendruck zur reinen Katastrophe aus, seit über Internet praktisch jedes Medikament zum weltweit günstigsten Preis zu haben ist. Wer diese Trends verpasst, wird scheitern. Nur große und starke Konzerne mit schlanken Kostenstrukturen, unbegrenzter Finanzkraft, markant breiten Forschungsressourcen und globaler Marktpräsenz haben die Chance, zu überstehen und zu wachsen. Deshalb waren die Fusionen zwischen Hoechst und Rhone-Poulenc (Aventis), zwischen Glaxo und Wellcome oder zwischen Sandoz und Ciba-Geigy (Novartis) nur konsequent. Es werden nicht die Letzten sein, die sich zusammentun nach dem Motto: Immer schneller, immer besser, immer anders.

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