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Sachsen-Anhalt: Beratungstelefon für Arzneimittelfragen eingerichtet

Am 15. Juni 2000, dem Tag der Apotheke, wurde von der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt ein Beratungstelefon eingerichtet, an dem die Bürger zu allen Fragen, die mit dem Arzneimittel in Zusammenhang stehen, Auskunft erhalten. Es ergänzt das Beratungstelefon der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, das eine Woche früher ebenfalls aus dem Haus der Heilberufe seine Tätigkeit aufgenommen hatte. Dort werden zeitgleich Fragen zu ärztlichen Themenbereichen beantwortet.

Der Start zum Tag der Apotheke war zwar nicht langfristig geplant, ist aber deshalb nicht weniger symbolträchtig. Wird doch damit demonstriert, dass die Apotheker sich allen Fragen zur Anwendung von und zum Umgang mit Arzneimitteln stellen und dabei auch gegebenenfalls heiklen Fragen nicht aus dem Weg gehen wollen. Der rege Zuspruch gleich am ersten Tag hat bewiesen, dass für diese telefonische Auskunftserteilung ein echter Bedarf besteht. Offensichtlich wird in einigen Fällen gern die etwas anonymere Form der Beratung gewählt, obwohl der Apotheker vor Ort mit Sicherheit auch in der Lage ist, diese Fragen zu beantworten. Vor allem im ländlichen Bereich wird offenbar gern eine zweite Meinung eingeholt oder die Problematik einem neutralen, unbekannten Partner vorgetragen. Der erste Anruf ging bereits fünf Minuten vor der offiziellen Eröffnung um 14.00 Uhr ein und bis zum Ende 16.00 Uhr war zeitweise die Nutzung eines zweiten Anschlusses erforderlich, um nicht zu viele Anrufer in die Warteschlange zu verweisen oder abweisen zu müssen. Das Fragespektrum umfasste praktisch alle Bereiche des Arzneimittelgebrauchs. Von der Bewertung neuer Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel über den Vergleich von Original- und Generikapräparaten bis hin zu Fragen der Zuzahlung und den Preisen verschiedener Präparate und Packungsgrößen wurde kein Gebiet ausgelassen, das für Patienten von praktischer Relevanz ist. Allerdings mussten Fragen zum sinnvollen Medikamenteneinsatz oder der Notwendigkeit von Kombinationstherapien bei spezifischen Erkrankungen an den parallel laufenden ärztlichen Auskunftsdienst verwiesen werden, da es nicht Sinn der apothekerlichen Beratung sein kann, die Diagnose des Arztes und seine daraus abgeleitete Therapie einzuschätzen oder zu kontrollieren. Bei Fragen, die eine ausführlichere Recherche erforderten, wurde der Termin für einen Rückruf am folgenden Tag vereinbart, einerseits um die Leitung nicht zu lange zu blockieren und andererseits auch um hieb- und stichfeste Auskünfte geben zu können, die nicht nur auf Kurzabfragen der Datenbanken resultierten. Diese Verfahrensweise wurde von den Anrufern auch stets akzeptiert. Regionale Schwerpunkte der Frager wurden dank der breitgefächerten Presseinformation in Vorbereitung der Telefonschaltung nicht festgestellt. Die Anrufe kamen aus dem ganzen Lande Sachsen-Anhalt. Der gute Start dieser Einrichtung hat aber bereits zu Überlegungen geführt, ob eine kostenfreie Nummer für die Nutzer eingerichtet werden kann. Bis dahin erwarten die Apotheker Dr.Detlev Klauck, Dr. Manfred Falk und der Arzt Prof. Dr. Horst Köditz jeden Donnerstag von 14.00 bis 16.00 Uhr die Anrufe der Patienten.

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