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"Arzneidrogenprofile" – ein Kitteltaschenbuch stellt sich vor

(es). Ein soeben erschienenes Kitteltaschenbuch stellt die wichtigsten beratungsrelevanten Daten von mehr als 200 Arzneidrogen zusammen. Aufgrund seines sehr übersichtlichen Aufbaus und seiner Handlichkeit ist es ihm zu wünschen, dass es binnen Kurzem in jeder Offizin, aber auch in den pharmazeutischen Instituten und den PTA-Schulen zu finden ist.

Beratung tut Not, das erleben Sie in der Apotheke tagtäglich. Beratung zu Arzneidrogen und Phytopharmaka allemal, liegen diese doch nach wie vor im Trend. Aber wer hat schon alle Anwendungsgebiete, die genauen Dosierungen und womöglich noch Infos über eventuelle Risiken der unterschiedlichsten Drogen abrufbereit im Kopf? Noch dazu, wenn die Offizin voller Kunden steht, und die Kollegin gerade nicht da ist. Und überhaupt: Welches sind eigentlich die Anwendungsgebiete mit belegter Wirksamkeit? Und welche sind eher volksmedizinisch bedeutsam?

Klare Gliederung

Das von drei Apothekern/innen und einem phytotherapeutisch orientierten Arzt verfasste soeben erschienene Kitteltaschenbuch bietet für über 214 häufig nachgefragte Arzneidrogen alle relevanten Daten auf einen Blick: - Anwendungsgebiete - Dosierungen - Kontraindikationen - Unerwünschte Wirkungen - Wechselwirkungen. Ein besonderes Augenmerk richten die Autoren auf die Anwendungsgebiete. Wissenschaftlich belegte Indikationen werden eindeutig von solchen abgegrenzt, die einer kritischen Prüfung nicht standhalten. Richtschnur sind hier zum einen die Angaben der Kommission E am ehemaligen BGA. Zum anderen wurde bei den nicht monografierten Drogen die neuere Literatur nach Studien durchsucht, die für eine Wirksamkeit sprechen. Fehlt der Wirksamkeitsbeleg, oder ist die Einnahme risikobehaftet, so wird dies sowohl im Text als auch mittels informativer Piktogramme deutlich gemacht. Auf diese Weise fallen beispielsweise die Drogen mit so genannten Negativ-Monografien - das sind risikobehaftete Drogen ohne nachgewiesene Wirksamkeit - sofort ins Auge.

Wertvolle Hinweise

Ähnlich kritisch wird mit Angaben zur Dosierung verfahren, die sich eng an die Empfehlungen der Kommission E anlehnen. Als besonderer Service werden für alle Teedrogen die Dosierungen nicht nur in Gramm, sondern auch in Teelöffelmengen angegeben. Diese Teelöffelvolumina wurden von den Autoren jeweils in eigenen Messreihen bestimmt, und die Ergebnisse mit Literaturangaben verglichen. Ergänzt werden die Dosierungshinweise durch die Angabe der maximalen Einzel- und Tagesdosen. Zahlreiche weitere Hinweise zu den einzelnen Drogen komplettieren die Profile. Wird die Droge als Infus, Kaltmazerat, Teil- oder Vollbad etc. angewendet, und wie werden diese zubereitet? Ist eine Anwendung als Tee sinnvoll, oder sollte - wie bei Efeublättern, Ipecacuanhawurzel oder Rosskastaniensamen - besser auf ein Fertigarzneimittel ausgewichen werden? Mit welchen unerwünschten Wirkungen ist zu rechnen, und wie häufig treten diese auf? Mit welchen Arzneistoffen müssen Wechselwirkungen befürchtet werden, wie gravierend sind sie, und worin äußern sie sich? Es folgen Hinweise auf Kontraindikationen sowie darauf, wann der Patient besser seinen Arzt konsultieren sollte.

Register und Umschlag

Abgerundet wird das Kitteltaschenbuch durch eine deutsch-lateinische und eine lateinisch-deutsche Drogenübersicht. Hier ist das Veröffentlichungsdatum und die Einstufung als Positiv-, Negativ- oder Null-Monographie aufgelistet. Zum Schluss gibt ein Indikationenregister dem Ratsuchenden einen raschen Überblick, welche Arzneidrogen bei welchen Beschwerden empfohlen werden können. Die "Arzneidrogenprofile" haben ein überaus handliches Format, und passen bequem in jede Kitteltasche. Vorteilhaft ist auch, dass sie mit einem abwaschbaren Kunststoffumschlag versehen sind. Der wirkt auch nach monatelanger, intensiver Benutzung nie abgegriffen und schmutzig.

Gehrmann, Koch, Tschirch, Brinkmann Arzneidrogenprofile für die Kitteltasche Beratungsempfehlungen für die Pharmazeutische Praxis, 288 S., Kunststoffeinband, DM/sFr 29,-/öS 212,- Deutscher Apotheker Verlag Stuttgart, 2000.

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