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3 Tage Tafenoquin schützt 7 Wochen vor Malaria

Nur drei Tage Chemoprophylaxe mit Tafenoquin schützt etwa sieben Wochen vor Malaria und ist dabei noch gut verträglich. Das sind die vielversprechenden Ergebnisse einer Studie mit Tafenoquin, die Prof. Dr. P. G. Kremsner vom Institut für Tropenmedizin in Tübingen in der Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlicht hat.

Tafenoquin befindet sich zur Zeit noch in der klinischen Forschung. Es ist strukturell verwandt mit Primaquin, das im Ausland bereits zur Malariaprophylaxe zugelassen ist. Studien zufolge ist Tafenoquin jedoch besser wirksam und weniger toxisch.

Die randomisierte Doppelblind-Studie wurde in Lambaréne in Gabun durchgeführt - einem Gebiet, in dem der Erreger Plasmodium falciparum weit verbreitet ist. 410 Schüler zwischen 12 und 20 Jahren, die bei Studienbeginn keine Malaria hatten - sie wurden zuvor mit Halofantrin auskuriert -, wurden über drei Tage mit jeweils 31, 62, 125 oder 250 mg Tafenoquinsuccinat oder Plazebo behandelt. Nach 56 Tagen hatten sich vier von den mit Tafenoquin behandelten Teilnehmer infiziert. Alle waren aus der Gruppe, die an den drei aufeinanderfolgenden Tagen je 31 mg erhalten hatte. Nach 77 Tagen hatte sich nur einer der mit 125 mg Behandelten infiziert, aber noch keiner aus der 250 mg-Gruppe. Von den mit Plazebo versorgten Schülern trugen zu diesem Zeitpunkt schon etwa 20 Prozent den Malaria-Erreger in sich. Die Nebenwirkungen waren unter Tafenoquin nicht signifikant häufiger als unter Plazebo und wurden in allen Fällen als mild bezeichnet. Aufgrund dieser Ergebnisse könnte Tafenoquin andere Wirkstoffe aus der Malaria-prophylaxe verdrängen. Die Wissenschaftler schließen aus den Ergebnissen, dass mit der dreitägigen Einnahme der Substanz ein verträglicher und sicherer Schutz vor Malaria über mehrere Wochen gewährleistet ist. la

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