Prisma

Blutgruppendiät wissenschaftlich nicht haltbar

Die von Peter D'Adamo erfundene Blutgruppendiät soll gegen Übergewicht, Diabetes und Magengeschwüre helfen und sogar den Gesundheitszustand von Krebs- und AIDS-Patienten verbessern. Nach Aussage der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sind diese Heilversprechen allerdings wissenschaftlich absolut nicht haltbar.

Im AB0-Blutgruppensystem können menschliche Erythrozyten drei verschiedene Antigeneigenschaften haben: A, B oder AB. Fehlen diese, spricht man von der Antigeneigen-schaft 0. Die Blutgruppenzugehörigkeit richtet sich also nach den Antigenen des Trägers. Sie ist allein von der Art des endständigen Zuckers bestimmter Glykolipide der Erythrozytenmembran abhängig. Im Laborversuch konnte gezeigt werden, dass an diese Zucker Eiweißsubstanzen aus Lebensmitteln - Lectine - binden können.

D'Adamo leitet daraus ab, dass Lectine aus Lebensmitteln in die Blutbahn übertreten, mit den Erythrozyten der für sie passenden Blutgruppe verklumpen und somit verschiedene Krankheiten begünstigen. Mit entsprechenden "blutgruppenspezifischen" Ernährungseinschränkungen soll sich dies jedoch vermeiden lassen. So sollten z. B. Personen mit der Blutgruppe 0 Weizen meiden, Personen mit Blutgruppe A auf Milchprodukte verzichten, Blutgruppe-B-Träger auf verschiedene Fische und Personen mit Blutgruppe AB auf Schweinefleisch.

Die DGE dazu: "In keinem Fall ist wissenschaftlich dokumentiert, dass Lectine aus Lebensmitteln im Blut zu Verklumpungen führen. Eine Ernährung entsprechend der Blutgruppe ist weder ein Allheilmittel zum Schutz vor Zivilisationskrankheiten, noch ist erwiesen, dass die Blutgruppendiät bereits bestehende Erkrankungen günstig beeinflussen kann." dgk

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