Prisma

Ernährungsumstellung hat keinen Einfluss auf Dickdarmpolypen

Die Polyp-Präventions-Studie (Polyp Prevention Trial), eine der größten Untersuchungen zum Thema Colonkrebs und Ernährung, ist zu einem ernüchternden Ergebnis gekommen: Eine Umstellung der Ernährung auf fettarme, ballaststoffreiche Kost hat keinen Effekt auf die Häufigkeit von Dickdarmpolypen.

Polypen sind Vorboten für die meisten Krebsarten im Magen-Darm-Trakt. Auch Dickdarmkrebs beginnt in der Regel mit der Bildung von Polypen, und ihre Verhinderung gilt daher als wichtiger Aspekt der Krebsprävention.

Als Auslöser für Dickdarmpolypen vermutete man bislang neben einer genetischen Prädisposition auch falsche Ernährung. Letzteres hat sich nach den nun vorliegenden Ergebnissen der Polyp-Präventions-Studie allerdings nicht bestätigt. In ihr wurde der Einfluss einer fettarmen und ballaststoffreichen Kost auf die Häufigkeit von Dickdarmpolypen untersucht.

Die Teilnehmer der Studie, 2079 Männer und Frauen im Alter ab 35 Jahre, bei denen ein oder mehrere Polypen im Dickdarm vorhanden waren, wurden in zwei Gruppen randomisiert. Die eine Gruppe wurde auf eine fettarme (20 Prozent der Gesamtenergie) und ballaststoffreiche (18 g Ballaststoffe pro 1000 kcal) Nahrung mit viel Obst und Gemüse umgestellt, die andere Gruppe erhielt keine Vorschriften bezüglich ihrer Ernährung. Nach vier Jahren wurde bei allen Teilnehmern eine Koloskopie durchgeführt und die Daten mit den zu Beginn der Studie erhaltenen Befunden verglichen.

Ernüchterndes Ergebnis: Die Ernährungsumstellung hatte keinen Effekt auf die Häufigkeit von Dickdarmpolypen erbracht. Das Risiko für Colonkrebs war in beiden Gruppen gleich hoch. Ebenfalls ohne Effekt war eine mit Weizenkleie angereicherte Diät, deren Einfluss auf Colonpolypen in einer weiteren Studie untersucht wurde.

Quellen. New England Journal of Medicine 2000, Vol. 342, Nr. 16, S. 1149 – 1155 und S. 1156 – 1162

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