Berichte

Prophylaxe und Therapie der Malaria

Eine Vortragsveranstaltung der DPhG-Landesgruppe Sachsen fand am 18. März in Chemnitz statt. Sie stand unter dem Thema Impfungen bei Fernreisen und Beratung bei der Prophylaxe hinsichtlich Malariaerkrankungen.

Dr. Zieger, Chefarzt im Tropeninstitut Dresden-Friedrichstadt, legte in seinem Vortrag der Apothekerschaft nahe, Informationslücken zu schließen, denn Deutschland nimmt laut Statistiken über Infektionsgeschehnisse in Europa einen der hinteren Plätze ein. So hat Deutschland z. B. die meisten Todesfälle an Malaria im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zu verzeichnen.

Für den Apotheker öffnet sich ein weites Feld, Patienten umfassend über Impfungen zu informieren, denn weltweit verzweigte berufliche Aktivitäten und die Reiselust der Bevölkerung machen dies in manchen Fällen sogar lebensnotwendig.

Zunächst stellte Dr. Zieger dem Auditorium die seit 1999 gültigen Impfempfehlungen dar, zeigte Kontraindikationen für Impfungen auf, die aber durch eine bessere Qualität der Impfstoffe immer mehr in den Hintergrund treten, und machte nochmals anhand von Fallbeispielen die Notwendigkeit von Impfungen bei Reisen in Risikogebiete deutlich.

Deutschland erlebt zurzeit eine Renaissance der Malaria, die durch folgende Faktoren begünstigt wird:

  • Multiresistenzen,
  • zunehmende Geschäfts- und Entwicklungspartnerschaften,
  • Einbindung Deutschlands in internationale Aufgaben,
  • negatives Prophylaxeverhalten der Reisenden und
  • zunehmendes Malariaübertragungsrisiko.

Bei einer rechtzeitigen ärztlichen Behandlung ist Malaria zu 100% heilbar, sodass Information und Aufklärung auch in der Apotheke mithelfen kann, das Infektionsrisiko für Reisende zu senken bzw. die Notwendigkeit schneller ärztlicher Hilfe bei Ausbruch einer Erkrankung zu verdeutlichen.

Abschließend machte Dr. Zieger einige Ausführungen zu Malaria-Präparaten, zeigte deren Vor- und Nachteile auf, informierte über laufende Studien und stellte die Kosten der Prophylaxe- und Therapiemaßnahmen dar.

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