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Chinesische Kräuter:Todesfälle in Belgien

Chinesische Kräuter, Gefahrenquelle statt Heilmittel Ų diesen Gedanken erweckt die Techniker Krankenkasse mit einer Pressemitteilung vom 4. Januar. Der Genuss von chinesischen Heilkräutern kann wegen Verunreinigungen und Verwechslungen der Teedrogen zu unerwünschten Reaktionen führen.

"Von chinesischen Kräutern können schwerwiegende Gesundheitsgefahren ausgehen. Es liegen mehrere wissenschaftliche Untersuchungen vor, die über ernste gesundheitliche Schäden bei der Verwendung von solchen Kräutern berichten", sagte Dr. med. Brigitta Weltermann von der Techniker Krankenkasse (TK). In Belgien kam es zu mehr als 100 Fällen von Nierenversagen, davon 30 mit tödlichem Verlauf. Bei den Überlebenden wurde in der Folge ein erhöhtes Krebsrisiko beobachtet, berichtet die britische Medizinzeitschrift "The Lancet".

Auch in Deutschland ist bereits ein Fall von Nierenschädigung aufgetreten. In den Kräutermischungen wurde Aristolochiasäure analysiert, ein Hauptwirkstoff der Osterluzei (Aristolochia clematitis). Die Verwendung ist in Deutschland bekanntlich seit 1981 wegen kanzerogener und nephrotoxischer Wirkung verboten. Verantwortlich dafür ist die für einen Naturstoff seltene Nitrogruppe. In den Kräutermischungen wurde z.B. Stephania tetrandra gegen Aristolochia fangchi ausgetauscht, beide haben diuretische Wirkung.

n Kräutermischungen sind nicht nur Kräuter gemischt

Die Zusammensetzung der Kräutermischungen ist in aller Regel nicht deklariert. Die Palette der Bestandteile reicht von diversen Kräutern über Pestizide, Insektizide und Schimmel bis hin zu mineralischen und tierischen Produkten. Aber auch Arsen, Cadmium, Blei, Quecksilber, Thallium und Zink tragen gerade in asiatischen Pflanzenpräparaten, die vom "grauen Markt" stammen, zum Gefahrenpotential bei. Hinzukommt, dass der Wirkstoffgehalt und die Inhaltsstoffe je nach Charge bei der gleichen Teezubereitung um bis zu 500 Prozent schwanken. Grund hierfür sind die Wachstumsbedingungen der Pflanze.

Weder in Deutschland noch in der EU noch in einem anderen hochindustrialisiertem Land sind die chinesischen Kräuterzubereitungen arzneimittelrechtlich zugelassen. Herstellung und Verarbeitung unterliegen somit keiner staatlichen Kontrolle, wie es bei anderen Arzneimitteln üblich ist. Dr. Weltermann von der Techniker Krankenkasse warnt: "Die Verwendung der chinesischen Kräuter ist als nicht unbedenklich einzustufen."

Chinesische Kräuter,Gefahrenquelle statt Heilmittel - diesen Gedanken erweckt die Technikerkrankenkasse mit einer Pressemitteilung vom 4.Januar. Der Genuss von chinesischen Heilkräutern kann wegen Verunreinigungen und Verwechslungen der Teedrogen zu unerwünschten Reaktionen führen.

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