Arzneimittel und Therapie

Daclizumab: Monoklonale Antikörper schützen das Transplantat

Auf dem amerikanischen Nephrologenkongress Ende 1999 in Miami wurden nach einer Information der Hoffmann-La Roche AG die 3-Jahres-Daten über die Anwendung von Daclizumab (Zenapax) bei Nierentransplantationen vorgestellt.

Daclizumab ist ein humanisierter Antikörper, der den Interleukin-2-Rezeptor von Lymphozyten besetzt und sie dadurch an der Auslösung von akuten Abstoßungsreaktionen hindert, die noch immer eine Gefahr bei Transplantationen darstellen. Gleichzeitig ist es wichtig, die Immunabwehr nicht völlig auszuschalten, da sonst lebensgefährliche Infektionen durch Viren und Bakterien entstehen können.

Der Vorzug von Daclizumab: Dieser Antikörper bindet sich nur an die aktivierten T-Lymphozyten, genauer an die Alphakette des IL-2-Rezeptors. Ruhende Abwehrzellen werden dagegen nicht behindert. Daclizumab wird insgesamt fünfmal gegeben. Das erste Mal am Tag der Transplantation, dann viermal alle 14 Tage. Mit diesem Therapieschema wird eine mehrmonatige Wirkung über die risikoreiche Frühphase nach Transplantation erzielt.

Die zusammengefassten Ergebnisse zweier internationaler, multizentrischer, doppelblinder Studien mit 535 Patienten, die eine Niere transplantiert erhielten, zeigten, dass die Rate der akuten Abstoßungsreaktionen auch nach zwölf Monaten um ein Drittel verringert ist. Neben Daclizumab wurde als Basis-Immunsuppression Ciclosporin, Prednison und in einer Studie Azathioprin gegeben.

Auch nach drei Jahren zeigte sich in einer der Gruppen, die Daclizumab erhalten hatten, eine signifikante höhere Patientenüberlebensrate (96 Prozent gegenüber 88 Prozent). Die Anwendung von Daclizumab wurde als sicher beurteilt. Die Rate der Todesfälle durch Infektionen, das Auftreten von Malignomen oder Lymphomen war nicht erhöht.

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